Nur ein Zwischenspurt

  21.11.2016    Handball Männer Männer 1
Der TSV Schmiden verliert nach einer Aufholjagd am Ende noch bei der SG BBM Bietigheim II mit 30:33.

Es hätte der Abend von Simon Junker und Moritz Klenk werden können. Fast im Alleingang waren die beiden Handballer des TSV Schmiden am Samstag für einen Zwischenspurt verantwortlich. Nach einem 12:18-Rückstand zur Halbzeit erzielten sie im Auswärtsspiel bei der SG BBM Bietigheim II innerhalb von zwölf Minuten sieben Treffer – die weiteren Tore gingen auf das Konto von Mirko Büchte, Sebastian Stump und Jan Hellerich – und schafften damit den 22:22-Ausgleich. Doch dieser Zwischenspurt war wertlos, am Ende verloren die Gäste die Begegnung in der Württemberg-Liga vor den gut 100 Zuschauern in der Jahnhalle in Bietigheim mit 30:33. Nach dem überzeugenden Heimauftritt zuletzt gegen die Neckarsulmer Sport-Union war dies ein Rückschlag für den TSV Schmiden. „Das war wieder unser trauriges Auswärtsgesicht", sagte der mitspielende Assistenztrainer Fabian Walz.

Tatsächlich scheint in fremden Hallen eine andere Schmidener Mannschaft aufzutreten. Wie schon bei der knappen Niederlage in Waiblingen zeigte das Team um den Trainer Michael Stumpp immer wieder überhastete Aktionen, die zu Rückständen führten. „Dann schalten wir den Kopf aus, und plötzlich läuft es wieder – bis Euphorie aufkommt. Anschließend bauen wir uns wieder Druck auf und machen blöde Fehler", sagte Fabian Walz und versuchte damit die Leistungsschwankungen zu erklären.

In der ersten Spielhälfte bekamen die Gäste aus Schmiden, die ohne Christian Joos, Tobias Müller, Lukas Lehmkühler und zumeist auch ohne Daniel Frank auskommen mussten, überhaupt keinen Zugriff auf das Geschehen. Der Abwehrverbund kam seiner Aufgabe nicht nach, die Tormänner Fabrice Wersch und auch Jan David waren vor allen bei Würfen von den Außenpositionen chancenlos. Im Angriff prägten unvollendete Spielzüge das Bild des TSV Schmiden. Der deutliche 12:18-Rückstand ließ nichts Gutes für die zweiten 30 Minuten erwarten. „Wenn wir so weitermachen, kriegen wir am Ende 40 Tore", sagte der Abteilungsleiter Wolfgang Bürkle in der Pause. Doch dann bäumten sich die Schmidener Handballer auf, angeführt von Simon Junker und Moritz Klenk kamen sie zum Ausgleich. Moritz Klenk traf dabei von links, Simon Junker war mit Gewaltwürfen aus dem Rückraum erfolgreich. Es schien fast so, als hätte der Frust dem Ball besonders viel Wucht mitgegeben. Mehrmals mussten Helfer des gastgebenden Vereins das eh schon ramponierte Tornetz mit Kabelbindern und Kreppband reparieren.

Die Bietigheimer Handballer blickten zunächst ein wenig verunsichert drein, fanden jedoch recht schnell wieder zu ihrem Spiel, auch weil die Gäste vermehrt „blöde Fehler" einstreuten. Axel Steffens übernahm dann kurzzeitig Verantwortung und ließ den TSV beim 29:29-Ausgleich rund drei Minuten vor Schluss hoffen. Doch am Ende war es dann trotz des Zwischenspurts doch nicht der Abend von Simon Junker und Moritz Klenk. Am Ende jubelten die Gastgeber um den 13-fachen Torschützen Florian Smarsli.

TSV Schmiden: Wersch, David – Junker (6), Klenk (6), Bürkle (4), Hellerich (4), Steffens (4), Büchte (3/2), Stump (2), Frank (1), Christian Müller, Schäfer, Schmidt, Walz.

Maximilian Hamm von der Fellbacher Zeitung