Kopflos in die Abwehrwand
Nach dem Kunstwurf von Mirko Büchte landete der Ball kurz vor dem Spielende am Pfosten. Pech für die Handballer des TSV Schmiden, die zuvor bereits mehrmals am gegnerischen Gehäuse gescheitert waren. Doch selbst wenn diese knappen Fehlwürfe am Samstagabend ihr Ziel gefunden hätten, selbst wenn die Gäste noch zehnmal häufiger ins Tor getroffen hätten, der Sieg in der Württemberg-Liga beim Tabellenführer SV Remshalden wäre der Mannschaft um den Trainer Michael Stumpp dennoch verwehrt geblieben. Und so hat die 21:32-Niederlage ihre Ursachen nicht vorrangig in den glücklosen Wurfversuchen. Auch das krankheitsbedingte Fehlen des Spielmachers Axel Steffens wollte der Assistenztrainer Fabian Walz nicht als Entschuldigung gelten lassen. Vielmehr tat sich von den übrigen Akteuren keiner hervor, keiner übernahm in der zweiten Spielhälfte Verantwortung. Und so ergaben sich die Schmidener Handballer in den finalen zehn Spielminuten mit erhobenen Händen und hängenden Köpfen. „Mit nur acht Treffern in einer Spielhälfte und insgesamt 21 Toren gewinnt man auswärts halt nicht", sagte Michael Stumpp.
Bis zur Halbzeit sah es noch recht positiv aus für die Gäste aus Schmiden, die zu diesem Zeitpunkt nur mit 13:15 zurücklagen. Es war vor den gut 400 Zuschauern in der Stegwiesenhalle in Geradstetten ein zerfahrenes Spiel auf beiden Seiten, auch die Gastgeber offenbarten einige Unstimmigkeiten und Schwächen im Torabschluss. Doch in der Verteidigung boten sie eine solide Vorstellung. Die Handballer des TSV Schmiden versuchten oftmals, kopflos durch diese Abwehrwand zu stürmen, zu oft scheiterten sie und ließen ihr Trainerduo kopfschüttelnd zurück. Angetrieben vom flinken Rückraumspieler Hendrik Wiesner, der in der Jugend beim HSC Schmiden/Oeffingen gespielt hatte, setzte der Tabellenführer auch im Angriff Akzente. Die Gäste konnten zunächst noch dagegenhalten, nach der Pause vergrößerte sich aber der Rückstand und zugleich schwand ihre Zuversicht. Hendrik Wiesner war mit sieben Treffern der erfolgreichste Werfer seines Teams, bei dem auch die ehemaligen Schmidener Moritz Pesch (zwei Tore) und Marvin Klein (torlos) zum Einsatz kamen. Carsten Röhrle dagegen stand nicht im Kader.
Daniel Frank war beim TSV Schmiden mit fünf Treffern der erfolgreichste Werfer, doch auch er fiel in den letzten 15 Spielminuten nicht mehr auf. Ebenso wenig wie Simon Junker, der seine drei Tore vor der Pause erzielte und die Rolle des Anführers an diesem Samstagabend auch nicht übernehmen konnte. Tobias Müller saß verletzungsbedingt nur auf der Bank. Positiv aufgefallen sind in dieser Begegnung Jan Hellerich, der vier Treffer markierte und selten daneben warf, sowie der Tormann Fabrice Wersch, der mit seinen Paraden eine noch höhere Niederlage verhinderte. Das allerletzte Tor des Spiels gelang Mirko Büchte, der quasi mit der Schlusssirene zum 21:32 traf. Es war jedoch nur Ergebniskosmetik für die Schmidener Handballer, die nun zwei Wochenenden ohne Spiel sind. „Da müssen wir jetzt versuchen, wieder positive Stimmung reinzubringen in die Mannschaft", sagte Fabian Walz.
TSV Schmiden: Wersch, David – Frank (5), Hellerich (4), Büchte (4/1), Junker (3), Bürkle (2), Lehmkühler (2/1), Stump (1), Joos, Klenk, Müller, Schäfer.