Die Hausherren rennen vergebens an

  13.03.2017    Handball Männer Männer 1
Der TSV Schmiden unterliegt daheim in der Württemberg-Liga vor 500 Zuschauern dem Nachbarn VfL Waiblingen mit 28:31 (13:15), weil die Gäste abgeklärter und vor allem mit einem gut aufgelegten Torwart agieren.

Am Schluss gaben die Handballer des TSV Schmiden dem schlechten Start ins Spiel die Schuld an der Niederlage. „Dem Rückstand, den wir uns in der Anfangsphase eingehandelt haben, sind wir hinterhergelaufen, und irgendwann haben uns Kraft und Konzentration gefehlt“, sagte Fabian Walz, der dem Trainer Michael Stumpp assistiert. Mit 28:31 (13:15) unterlagen die Gastgeber am Samstagabend vor rund 500 Zuschauern in der Schmidener Sporthalle dem Nachbarn VfL Waiblingen. Der TSV ist damit aller Voraussicht nach raus aus dem Rennen um den zweiten Platz in der Württemberg-Liga, der zu den Aufstiegsspielen berechtigt.

Vor der Partie war die Stimmung unter den TSV-Fans klasse. Das hatte die zweite Mannschaft mit ihrem 27:21-Sieg gegen den Stadtrivalen – und in der Landesliga besser platzierten – TV Oeffingen ermöglicht. Doch die Euphorie auf den Rängen bekam rasch einen Dämpfer. Der Tabellenvierte aus Waiblingen machte Druck und ging sofort in Führung; die Schmidener Handballer konnten nicht einmal in der gesamten Partie einen Vorsprung herausspielen.

Nicht allein der flotte Beginn, vor allem die Konstanz der Gäste war ausschlaggebend dafür, dass das Team um den Trainer Tim Baumgart wie schon beim 30:29-Erfolg im Hinspiel erneut gegen den TSV Schmiden gewann. Der Oeffinger mit langjähriger TSV-Vergangenheit – insgesamt elf Jahre hatte er als Spieler und als Trainer in Schmiden verbracht – war nicht nur mit dem Ergebnis hochzufrieden: „Wir haben ein richtig starkes Spiel gezeigt und auf alles, was unser Gegner gemacht hat, eine passende Antwort gewusst.“ Vor allem aber hatte der VfL-Torwart Marc Krammer, vergangene Saison ebenfalls noch beim TSV Schmiden, einen Tag erwischt, an dem ihm fast alles gelang. „Marc und unsere Abwehr haben eine sehr gute Leistung gezeigt, denn immerhin ging es gegen eine der besten Angriffsreihen der Liga“, sagte Tim Baumgart.

Von der Schmidener Offensive war zu Beginn des Spiels nichts zu sehen, weswegen die Gäste nach einer Viertelstunde mit 6:2 führten. „Ich weiß nicht, was mit uns los war, alle waren heiß auf das Derby, vielleicht hat sich der eine oder andere zu viele Gedanken gemacht, und die Waiblinger waren einfach sehr abgeklärt“, sagte Fabian Walz. Weil die Hausherren vorne nicht zwingend kombinierten und hinten nicht ordentlich verteidigten, bauten die Waiblinger ihre Führung bis auf sechs Tore aus. Vor allem Robin Brugger, der achtmal für den VfL traf, bekamen die Schmidener zu keiner Zeit in den Griff. „Er hat sein bestes Saisonspiel gemacht“, sagte Tim Baumgart.

Zwar kämpften sich die Gastgeber immer wieder heran, auch dank der sieben Tore von Axel Steffens, deren sechs von Jan Hellerich sowie den je drei Treffern von Daniel Frank und Lukas Lehmkühler, doch sie vergaben auch viele gute Gelegenheiten, das Spiel offener zu gestalten. Nachdem der TSV nach dem Seitenwechsel sogar ausgeglichen hatte, keimte kurz Hoffnung auf. Doch nach dem 17:17 erhöhten die Waiblinger das Tempo wieder, und bei den Schmidener Handballern riss erneut der Faden. Da half es auch nichts mehr, dass sich Robin Brugger für die letzten Spielminuten einer engen Deckung der Gastgeber ausgesetzt sah.

Der VfL-Schlussmann Marc Krammer brachte die TSV-Angriffsreihen mit seinen Reflexen und Paraden ein ums andere Mal schier zur Verzweiflung. Mirko Büchte und Axel Steffens scheiterten jeweils vom Siebenmeterpunkt, nur Lukas Lehmkühler gelang es, den fälligen Strafwurf im Tor unterzubringen. „Die Waiblinger hatten einen sehr guten Mann im Tor“, sagte Fabian Walz. Schmidens Sebastian Bürkle, der am Samstag einmal traf, suchte die Fehler derweil in den eigenen Reihen: „Vielleicht war der eine oder andere bei uns auch einfach übermotiviert und deshalb zu nervös.“

TSV Schmiden: Wersch, David – Steffens (7), Hellerich (6), Frank (3), Lehmkühler (3/1), Stump (2), Junker (2), Klenk (2), Bürkle (1), Joos (1), Müller (1), Büchte, Schäfer.

Eva Herschmann von der Fellbacher Zeitung