Am Ende setzt sich doch der Favorit durch
Zumindest auf dem Papier schien das Stadtderby in der Handball-Landesliga zwischen dem TV Oeffingen und dem TSV Schmiden II vor dem Start am Samstagabend bereits entschieden: Auf der einen Seite stand der gastgebende Tabellenführer, mit neun Siegen und bisher nur einer Niederlage in dieser Saison; auf der anderen Seite die Gäste auf dem zehnten Platz im Klassement, mit vier Siegen und sechs Niederlagen.
Tatsächlich ist das Duell der beiden Nachbarn aber dann vor den etwa 400 Zuschauern doch nicht so eindeutig gewesen: Erst in den letzten sechs Spielminuten der Begegnung konnte der TVOe sich absetzen und gewann mit 31:26. Zur Pause hatten die Schmidener mit 12:11 geführt, und selbst kurz vor Schluss beim 22:24 hätten sie das Spiel noch drehen können.
„Ich glaube, wir haben sie ganz gut geärgert. In der Schlussphase ist uns leider etwas die Kraft ausgegangen“, sagte Thomas Krombacher, Trainer der Schmidener. Und auch der Oeffinger Coach Pascal Diederich, der sich das Duell trotz einer Erkrankung an den Stimmbändern anschaute, lobte die Gäste. Er sagte: „Die haben uns kräftig gefordert. Allerdings hatten wir einen etwas größeren Kader und konnten mehr durchwechseln.“
Angefangen hatte die Begegnung in den ersten sieben Spielminuten mit einem 4:1- Blitzstart des Außenseiters. „Wir haben in der ersten Hälfte sehr geduldig gespielt und konsequent auf die richtigen Abschlüsse gewartet, das hat mir sehr gut gefallen“, sagte Thomas Krombacher. So gingen die Gäste auch mit 12:11 in die Pause.
In der zweiten Hälfte schienen sie dort anzuknüpfen, wo sie aufgehört hatten. Tobias Maurer traf für den TSV Schmiden II. Doch die Gastgeber konnten vier Minuten später ausgleichen und wähnten sich 15 Minuten vor Schluss und einer 20:16-Führung schon auf der Siegerstraße. Die Schmidener starteten aber noch eine Aufholjagd, und in der 50. Minute beim 20:21 schien wieder alles möglich. „Wir haben ein paar Zeitstrafen bekommen und ein paar Fehler zu viel gemacht“, sagte Pascal Diederich, der erst in der Endphase durchatmen konnte, als sich seine Mannschaft mit den etwas größeren Kraftreserven durchsetzte. Vor allem Bastian Treiber (sechs Treffer) konnte in den letzten zehn Spielminuten punkten, er erzielte drei Tore. Ein Sonderlob vom Oeffinger Trainer gab es zudem für den Tormann Christian Steffan, der erst im Laufe der Hinrunde von den SF Schwaikheim zum TVOe gewechselt war. „Er hat uns in der ersten halben Stunde mit guten Paraden im Spiel gehalten. Da hätten wir auch mit einem höheren Rückstand in die Pause gehen können“, sagte Pascal Diederich.
Am Samstag gastiert der Spitzenreiter nun zum Hinrundenfinale beim Tabellenzweiten SV Kornwestheim II. Die Schmidener werden versuchen, im Heimspiel gegen den drittplatzierten TV Flein noch etwas Zählbares zu holen.
TV Oeffingen: Steffan, Schreiner – Bürkle (6), Bastian Treiber (6), Probst (5/1), Lang (4), Claren (3), Hohmann (3), Wögerer (2), Westhauser (1/1), Raich (1), Winkler, Stolper, Fynn Treiber.
TSV Schmiden II: Dürr, Hellerich – Feirabend (8/6), Züfle (5), Bohl (3), Maurer (3), Freyhofer (3), Dannenmann (2), Leukhardt (1), Härtl (1), Tontic, Pfohe, Buscholl, Innenmoser.
erstellt von Harald Landwehr von der Fellbacher Zeitung