Zwei Aufstiege als Höhepunkte
Für Markus Lenk ist jüngst eine Ära zu Ende gegangen – und auch für die Handballabteilung des TSV Schmiden. Bei der nämlich hatte der inzwischen 52-Jährige in der Saison 2012/2013 als Trainer der männlichen A-Jugend angeheuert, nachdem ihm der damalige Abteilungsleiter Wolfgang Bürkle das Amt schmackhaft gemacht hatte. Ein Jahr später übernahm der Untertürkheimer die dritte Mannschaft der Männer und ist „irgendwie bei dem verrücktem Haufen hängengeblieben“, sagt er. Bis zum 30. April dieses Jahres.
Der letzte Spieltag in der Bezirksliga war auch der letzte für Markus Lenk als verantwortlicher TSV-Trainer. Die finale 25:38-Niederlage beim MTV Stuttgart spielte indes keine Rolle mehr. Weil der TSV II schon lange als Absteiger aus der Landesliga festgestanden hatte, war der Zwangsabstieg der Dritten unumgänglich. „Es war eine tolle Zeit, die ich nicht missen möchte. Ich hätte nie gedacht, dass ich so lange beim TSV bleiben werde“, sagt Markus Lenk. In Erinnerung wird der Sport-Fachlehrer an der Gotthard-Müller-Gemeinschaftsschule in Filderstadt-Bernhausen vieles behalten. Besonders aber die beiden Aufstiege. 2014 gelang der Sprung von der Kreisliga A in die Bezirksklasse und 2020 jener in die Bezirksliga. Nicht zu vergessen freilich die diversen Saison-Abschlussfahrten, die Markus Lenk und seine Entourage unter anderem nach Prag, Amsterdam, Düsseldorf, Nürnberg und Mallorca führten. Die lustigste war jene 2021. Weil Corona vieles nicht erlaubte, entschied sich die Truppe fürs Zelten am Hagerwaldsee. Mit dabei im Gepäck war ein Kühlwagen. „Wir waren nur eine Nacht dort, aber die hat gereicht“, sagt Markus Lenk ohne nähere Details preisgeben zu wollen. Aber auch die obligatorischen Kabinenfeste, von denen es immer zwei im Monat gab – einen konkreten Anlass brauchte es nicht –, haben viel zum Zusammengehörigkeitsgefühl beigetragen. Wie auch die Tatsache, dass sich nicht immer alles nur um Handball gedreht hat. „Man hat sich oft auch über Privates oder Berufliches unterhalten“, sagt Markus Lenk.
In den elf Spielzeiten, die er beim TSV Trainer war, hat Markus Lenk, der einst in Hedelfingen mit dem Handball begonnen hatte, viele Spieler kommen und gehen sehen. „An die 50 waren es bestimmt“, sagt er. Manche haben unter seiner Anleitung die ersten Schritte bei den Aktiven gemacht oder hernach eine bemerkenswerte Laufbahn eingeschlagen. Wie Jan Hellerich, der aktuell mit dem VfL Waiblingen den Aufstieg in die dritte Liga anstrebt. Oder Jan David. Der Torwart spielt beim SV Kornwestheim in der dritten Liga. Und da ist dann auch noch Christian Müller, der es im Verein bis in die erste Mannschaft geschafft hat und dort zuletzt sogar Interimstrainer war. „Das Christian mal so weit kommt, war nicht zu erwarten“, sagt Markus Lenk und gibt zu, dass ihn so mancher sportlicher Aufstieg einzelner Spieler durchaus mit Stolz erfüllt hat.
Auf die faule Haut legen wird sich der 52-Jährige künftig aber nicht. Nach der Saison ist vor der Saison. Das gilt auch weiterhin für den B-Lizenz-Inhaber. 2012 war er von der HSG Oberer Neckar zum TSV gekommen, jetzt zieht es ihn zurück zu seinem Heimatverein, bei dem auch seine Freundin spielt. Markus Lenk wird Coach der Männer, die jüngst aus der Landesliga in die Bezirksliga abgestiegen sind. Zumindest einmal wird er also auch in der kommenden Saison in der Schmidener Sporthalle auf der Bank sitzen – dann allerdings auf jener der Gäste.
erstellt von Susanne Degel von der Fellbacher Zeitung