Umfangreiche Umbaumaßnahmen

  30.01.2020    Handball Männer Männer 1
Die Mannschaft des TSV Schmiden wird in der nächsten Saison erneut mit einem deutlich veränderten Kader starten. Mehrere Spieler werden den Tabellenzweiten der Württemberg-Liga nach der laufenden Runde verlassen.

Erst kürzlich ist der Tormann Maximilian Baldreich zum Sportlichen Leiter Sebastian Stump gekommen,  um ihm mitzuteilen, dass er in der nächsten Saison nicht mehr für die Handballer des TSV Schmiden spielen wird. Die beruflichen Verpflichtungen ließen sich nicht mehr im notwendigen Maße mit den sportlichen Herausforderungen verbinden. Also war Sebastian Stump gleich gefordert, sich um einen Ersatz zu kümmern. Und recht schnell konnte er diese Aufgabe zu den Akten legen: Marc Krammer, 29, hat zugesagt, zum TSV Schmiden zurückzukehren (wir haben berichtet). Er hatte bereits von Sommer 2014 an zwei Runden lang das TSV-Trikot getragen. In dieser Saison steht er noch beim Stadtnachbarn SV Fellbach in der Baden-Württemberg-Oberliga zwischen den Pfosten. Noch steht ja nicht fest, ob die Schmidener Handballer auch in der nächsten Runde in der Württemberg-Liga spielen oder doch noch den Sprung nach oben schaffen werden. Sicher ist jetzt aber, dass Marc Krammer und Marc Dürr sich die Position des Tormanns beim TSV Schmiden teilen werden. Marc Krammer hat offenbar auch zugesagt, bei der Ausbildung der Jugendlichen unterstützend tätig zu sein.

Langweilig wird es Sebastian Stump nun aber dennoch nicht. Schließlich war Maximilian Baldreich nicht der einzige Spieler, der mit einer Abmeldung bei ihm vorstellig wurde. Auch sein Bruder Fabian Baldreich wird sich nach dem Ende dieser Saison vom Spielfeld verabschieden, er möchte studienbedingt kürzertreten. Er war im Sommer 2017 vom TV Bittenfeld III nach Schmiden gewechselt und in der vergangenen Saison der erfolgreichste Werfer. Marco Kolotuschkin dagegen wird aus familiären Gründen aufhören, und auch Christoph Acker sieht sich der gestiegenen Anforderungen im Trainings- und im Spielbetrieb nicht mehr gewachsen. In dieser Woche nun hat sich auch der Spielmacher Lukas Lehmkühler gemeldet. Er allerdings hat noch etwas vor mit dem Handball und möchte die Chance nutzen, die sich ihm beim SV Kornwestheim in der dritten Liga bietet. Damit begibt er sich auf den kurzen Weg, den vor ihm schon einige TSV-Handballer gegangen sind: Zuletzt war es der Tormann Jan David, der sich kurz vor dieser Saison dem Drittligisten angeschlossen hat. Davor hatte es Jan Hellerich nach Kornwestheim gezogen. Schon im Kader stehen dort Tim Scholz und Axel Steffens, zwei weitere Spieler mit Schmidener Vergangenheit.

Marco Kolotuschkin war 2006 von seinem Heimatverein SV Kornwestheim zum TSV Schmiden gewechselt und dann Teil des erfolgreichen Verbunds um den Trainer Alexander Prasolov und Spielern wie Matthias Heineke oder auch Evgeni Prasolov gewesen. 2013 ging er zurück zu den Handballern des SV Kornwestheim, kam aber vor der vergangenen Saison noch einmal nach Schmiden. Christoph Acker war 2017 innerhalb der Stadt vom SV Fellbach zum TSV Schmiden gewechselt. Lukas Lehmkühler war bereits 2014 vom SV Kornwestheim in die Jugend des HSC Schmiden/Oeffingen gekommen und entwickelte sich fortan zu einem versierten Spielmacher der ersten Mannschaft.

Für die Verantwortlichen des TSV Schmiden um Sebastian Stump und den Trainer Slavko Pustoslemsek, der im Amt bleiben soll, sind nun also frühzeitige Umbaumaßnahmen fällig. „Unser Ziel ist es, die Breite des Kaders zu vergrößern. Wir wollen mindestens einen Spieler mehr verpflichten, als wir jetzt Abgänge haben werden“, sagt Sebastian Stump, der nun insbesondere nach einem Kreisläufer und nach einem Spielmacher schauen wird.

Aber er möchte auch die eigenen Leute mehr in die Verantwortung nehmen. So soll zum Beispiel der Nachwuchsakteur Tobias Maurer in der nächsten Saison eine bedeutendere Rolle spielen. Außerdem kehren spätestens dann ja die Langzeitverletzten Christian Müller, Tobias Pichler und auch Lucca Holder ins Aufgebot zurück. Es ist nicht das erste Mal, dass die Schmidener Handballer mit einem deutlich veränderten Kader in die nächste Saison gehen werden. Doch Sebastian Stump ist zuversichtlich, auch diesen Umbruch wieder als Chance nutzen zu können. Ob in der Württemberg-Liga oder dann sogar eine Spielklasse weiter oben in der Baden-Württemberg-Oberliga.

erstellt von Maximilian Hamm von der Fellbacher Zeitung