Sportgeflüster der Fellbacher Zeitung

  06.02.2019    Handball Männer Männer 1 Männer 2

Die Handballer der TSF Ditzingen haben in der vergangenen Woche auf ihrer Facebook-Seite ein „außerplanmäßiges Landesliga-Spiel“ angekündigt. Tatsächlich war die Begegnung mit der zweiten Vertretung des TSV Schmiden auf den Donnerstagabend vorverlegt worden. Doch das Spiel fand nicht nur außerplanmäßig statt, es war auch außergewöhnlich. Denn auf Seiten der Gäste reisten nicht etwa der Trainer Christian Schüle und seine Spieler wie Fabian Engelhart, Fabian Walz oder auch Kai-Uwe Schenk an; es trat fast die komplette Mannschaft aus der Württemberg-Liga an. An der Seitenlinie stand deren Trainer Henning Fröschle. Möglich machte dies eine Regel, die im Paragrafen 55 der Spielordnung des Deutschen Handballbunds (DHB) festgeschrieben ist. Da die erste Mannschaft in diesem Jahr erst ein Spiel bestritten hatte und seit dem Auftritt zuvor mehr als vier Wochen vergangen waren, stellte ihr Einsatz am vergangenen Donnerstag keine Regelwidrigkeit dar.

Henning Fröschle und Christian Schüle einigten sich also darauf, die Begegnung mit den TSF Ditzingen als Testspiel für die erste Schmidener Vertretung zu nutzen. Der gegnerische Trainer Jörg Kaaden, früher selbst beim TSV Schmiden aktiv, war eingeweiht; er wusste also, gegen wen sein Team anzutreten hatte. Am Ende gewannen die Schmidener Handballer denkbar knapp mit 31:30, taten sich dabei aber – wie das Ergebnis vermuten lässt – ausgesprochen schwer. Das wiederum veranlasste die Handballabteilung der Ditzinger auf ihrer Facebook-Seite zu Kommentaren wie #wirhabengedachtihrkommtmitderersten oder auch #direktervergleichgewonnen. Den haben die Ditzinger in der Tat für sich entschieden, weil sie das Hinspiel in Schmiden mit 30:25 gewonnen hatten. Doch nun konnte der TSV Schmiden II zwei wichtige Punkte im Kampf um den Verbleib in der Landesliga sammeln – auch wenn daran fast keine etatmäßigen Spieler dieser Mannschaft beteiligt waren. Nur zwei Tage später stand für das Team um Henning Fröschle bei der HSG Böblingen/Sindelfingen das nächste Spiel in der Württemberg-Liga auf dem Programm, das gewann der Tabellenführer mit deutlich weniger Problemen mit 33:22 und bleibt damit auf dem Kurs in Richtung Baden-Württemberg-Oberliga.

erstellt von Maximilian Hamm von der Fellbacher Zeitung