Sportgeflüster der Fellbacher Zeitung

  16.12.2020    Handball Männer Männer 1
Neckarsulmer Sport-Union verkündet Rückzug des BWOL-Teams zum Saisonende

Noch ist überhaupt nicht absehbar, wann und ob überhaupt die Handball-Saison in der Baden-Württemberg-Oberliga fortgesetzt werden kann. In dieser Corona-Pandemie werden die Entscheidungen von den Verbandsverantwortlichen nur auf Sicht getroffen – und diese Sicht ist sehr trüb. Nach der jüngsten Entscheidung ruht der Spielbetrieb bis Ende Januar. Mindestens bis Ende Januar, denn für einen ordentlichen Beginn im Februar müssten die Mannschaften spätestens Mitte Januar wieder ins Training einsteigen dürfen. Dies scheint nach Lage der Dinge unwahrscheinlich. In dieser Situation der Unsicherheit hat ein Verein der vierthöchsten deutschen Spielklasse jedoch eine Entscheidung verkündet: Die Verantwortlichen der Neckarsulmer Sport-Union, Ligakonkurrentin des TSV Schmiden und des SV Fellbach, haben den Rückzug aus der Baden-Württemberg-Oberliga verkündet. „Coronabedingt können wir die Mannschaft nicht mehr finanzieren“, sagte der Vereinsvorsitzende Rolf Härdtner.

Der Verbund wird diese Saison – falls es eine Fortsetzung geben sollte – noch zu Ende spielen, steht aber in jedem Fall als Absteiger fest. Voraussichtlich werden sechs Mannschaften absteigen. Dieter Pfeil, der Abteilungsleiter des SV Fellbach, wäre nach eigener Aussage überrascht, wenn nicht noch weitere Vereine diesen Weg gehen würden. „Bei uns in Fellbach sehe ich dieses Problem aber in keiner Weise.“ Er blickt eher etwas skeptisch auf den Start des nächsten Handball-Jahres. „Es müsste ein Wunder passieren, damit wir in dreieinhalb Wochen wieder trainieren könnten.“ Deshalb sieht er auch den Plan, die Runde im Februar, spätestens im März wieder aufzunehmen, gefährdet. Wolfgang Bürkle, der Abteilungsleiter des Stadtnachbarn TSV Schmiden, stimmt ihm bei. Wenn es nach dem neuen Spielplan geht, hätten beide Teams am 30. Januar ihre erste Begegnung: die Fellbacher um den Spielertrainer Andreas Blodig und dessen Assistenten Thilo Burkert beim TuS Steißlingen, die Schmidener um den Trainer Slavko Pustoslemsek beim TSV Birkenau. „Aus finanzieller Sicht wäre es besser für uns, wenn die Saison nicht zu Ende gespielt wird. Aber wir sind so aufgestellt, dass wir auch ohne Zuschauer diese Runde überstehen würden – mit einem blauen Auge“, sagt Wolfgang Bürkle. Sollten sie sich für einen Verbleib in der Baden-Württemberg-Oberliga qualifizieren, wollen die Mannschaften der Stadt also auf diesem Niveau weitermachen. Die Verantwortlichen der Neckarsulmer Sport-Union haben sich nun anders entschieden.

erstellt von Maximilian Hamm von der Fellbacher Zeitung