Spannung nach Schmidener Schwächephase

  17.09.2018    Handball Männer Männer 1
Das TSV-Team setzt sich in der Württemberg-Liga gegen den Nachbarn VfL Waiblingen mit 31:27 durch.

Henning Fröschle hat es kommen sehen. Trotz des klaren Vorsprungs im Nachbarschaftsduell mit dem VfL Waiblingen versuchte der Trainer des TSV Schmiden in Form lautstarker Anweisungen, auf die eigene Defensive einzuwirken. Das Bemühen blieb jedoch erfolglos, Nachlässigkeiten schlichen sich in das Spiel der Schmidener Handballer, und die Gäste verkürzten Tor um Tor. „In dieser Phase hat man gesehen, dass wir ein Spiel noch nicht verwalten können“, sagte Henning Fröschle nach der Partie am Freitagabend. Dass der Assistenztrainer Gregor Schäfer neben dem „weinenden Auge“ angesichts des beinahe verspielten Vorsprungs auch ein „lachendes Auge“ feststellte, lag daran, dass der TSV-Verbund trotz der zwischenzeitlichen Schwächephase am Ende beide Punkte verbuchte. 31:27 (13:7) lautete das Endergebnis am zweiten Spieltag der Württemberg-Liga.

Knapp 45 Minuten lang sahen die 400 Zuschauer in der Schmidener Sporthalle eine bisweilen einseitige Begegnung. Mit bis zu acht Treffern lag der Zweite der Vorsaison gegen den zuletzt drittplatzierten VfL Waiblingen in Front. Die Abwehr wirkte gefestigt, der Torwart Maximilian Baldreich erwischte eine herausragende erste Hälfte mit zehn Paraden – am Ende hatte Gregor Schäfer insgesamt deren 16 notiert – und in der Offensive fanden die agilen Lukas Lehmkühler und Moritz Klenk immer wieder Lücken für ihre Anspiele. Doch anstelle des sich lange abzeichnenden deutlichen Heimsiegs begann in der Endphase das Zittern. Einerseits lag dies an Leonard Gühne. Der linke Außenspieler mit Schmidener Vergangenheit verhinderte Anfang des zweiten Durchgangs einen noch größeren Rückstand des VfL Waiblingen und steuerte später weitere sehenswerte Treffer zur Aufholjagd bei. Zum anderen hatte Henning Fröschle erkannt, dass „im eigenen Angriff zu viel aus dem Stand und ohne Schwung probiert wurde.“ Ergänzend kam eine phasenweise aus Sicht des  Trainers „unterirdische Passqualität“ hinzu. So verkürzten die Gäste binnen sechs Minuten von 16:24 auf 22:24.

Statt jedoch den Ausgleich zu gewähren, ging angeführt vom fünffachen Torschützen Matthias Fischer ein erkennbarer Ruck durch die Schmidener Reihen. Mit drei Treffern trug der Rückraumakteur in diesem Abschnitt dazu bei, dass die Gastgeber stets in Führung blieben. Als dann Sebastian Stump aus spitzem Winkel traf und Sekunden später Matthias Fischer per Gegenstoß das 30:26 erzielte, war das erste Heimspiel in der neuen Saison entschieden. „Wir behalten die zwei Punkte hier, das ist das Wichtigste“, sagte Henning Fröschle und freute sich über die Reaktion auf den „gewaltigen Durchhänger.“

Mit dem zweiten Sieg in der zweiten Partie zählt der TSV Schmiden direkt wieder, wie angepeilt, zu den besten Teams in der Tabelle. Bevor es am kommenden Sonntag bei den von Henning Fröschle hoch eingeschätzten SF Schwaikheim um die nächsten Punkte geht, muss sich der Cheftrainer zunächst Gedanken um das Personal machen. Neben den verletzten Lars Crone und Simon Junker klagte am Freitagabend der Zugang Marco Kolotuschkin nach einem Zweikampf in der ersten Hälfte über Schmerzen in der Schulter. Doch Aussetzen kam für den Kreisläufer im zweiten Durchgang nicht in Frage, was ihm ein Sonderlob von Henning Fröschle einbrachte – und das Schmidener Streben nach den zwei Punkten perfekt illustrierte.

TSV Schmiden: Maximilian Baldreich, David – Fischer (5), Lehmkühler (5), Acker (4/2), Hellerich (4), Müller (3), Klenk (3), Fabian Baldreich (3), Stump (2), Kolotuschkin (2), Krauß.

erstellt von Patrick Brun von der Fellbacher Zeitung