Schlampig gegen das Schlusslicht

  06.11.2017    Handball Männer Männer 1
Der TSV Schmiden kommt in der Württemberg-Liga gegen die TSF Ditzingen nicht über ein 28:28 hinaus.

All jenen Anhängern, die es mit den Handballern des TSV Schmiden halten, bieten sich derzeit diverse Möglichkeiten, ihre Mannschaft ohne allzu langen Anfahrtsweg zu unterstützen. Auswärtsauftritte sind für die besten Männer des Vereins in diesen Tagen nicht vorgesehen. Am Samstagabend durften sie in der Württemberg-Liga zum vierten Mal nacheinander in der heimischen Sporthalle auflaufen. Ihren Sympathisanten unter den 150 Zuschauern verwehrten sie jedoch nach dem Unentschieden gegen den SKV Oberstenfeld und der Niederlage gegen den SV Fellbach im Duell mit den TSF Ditzingen zum dritten Mal binnen einer Woche den gemeinsamen Schlussjubel. Gegen den bis dahin punktlosen Tabellenletzten mussten sich die Schmidener mit einem 28:28-Remis (14:14) begnügen. „Das Ergebnis geht in Ordnung, aber mit der ersten Hälfte können wir überhaupt nicht zufrieden sein“, sagte Gregor Schäfer, der dem Trainer Henning Fröschle assistiert.

In jenem ersten Durchgang erlaubten sich die Gastgeber ungewohnt viele Nachlässigkeiten. Im Angriff ließen die Rückraumakteure um den Kapitän Simon Junker immer wieder die nötige Präzision im Passspiel vermissen, woran auch der Versuch, Christoph Acker die Aufgabe des Spielgestalters zu übertragen, kaum etwas änderte. Zudem verfehlte der Ball beim Abschluss wiederholt das Tor oder traf lediglich den ehemaligen Schmidener Schlussmann David Thomitzni. In der Abwehr gewährten die Schmidener ihren Konkurrenten, darunter Yannick Herleth, vergangene Saison noch für den TV Oeffingen am Ball, derweil reichlich Freiräume, die diese jedoch regelmäßig nicht zu nutzen wussten. „Die Ditzinger haben sich unserem Niveau angepasst“, sagte Gregor Schäfer.

Dementsprechend nachdrücklich erinnerte Henning Fröschle sein Team beim Pausensprudel und Zwischenstand von 14:14 daran, dass der sechste Saisonerfolg mit einer derart schlampigen Spielweise nicht möglich sei. Etwas zielstrebiger in ihren Bemühungen setzten sich Lukas Lehmkühler und seine Mitstreiter knapp zwölf Minuten vor Schluss erstmals mit drei Toren Vorsprung ab (24:21). „Zu diesem Zeitpunkt hätten wir den Sack zumachen müssen“, sagte Gregor Schäfer. Doch während die Schmidener in den bisherigen Partien die Schlussphasen aufgrund ihrer Fitness fast ausnahmslos für sich entschieden hatten, leisteten sie sich gegen den vom früheren Schmidener Jörg Kaaden angeleiteten Aufsteiger weitere Unachtsamkeiten und mussten innerhalb von nur 63 Sekunden drei Treffer zum 24:24 hinnehmen. Dass der TSV-Verbund am Ende um die zweite Saisonniederlage herumkam, hatte er auch Jan David zu verdanken, der den Gästen mit einigen Paraden kurz vor Schluss lediglich ein Unentschieden und damit einen ersten Punktgewinn gestattete.

Bereits am Mittwoch bietet sich den Schmidener Anhängern die nächste Möglichkeit, ihr Team ohne  allzu langen Anfahrtsweg zu unterstützen. Nach der dritten Runde des württembergischen Pokalwettbewerbs, in der sich der TSV Alfdorf/Lorch von 20.30 Uhr an in der Schmidener Sporthalle I präsentiert, wollen sie dann auch wieder einmal gemeinsam jubeln.

TSV Schmiden: Maximilian Baldreich, David – Junker (7), Fabian Baldreich (5), Müller (4), Lehmkühler (4), Bürkle (3), Hellerich (3), Crone (1), Klenk (1), Büchte, Acker.

erstellt von Dominique Wehrle von der Fellbacher Zeitung