Probleme im Kopf und mit dem Spielsystem
Fast hätte es für die Handballer des TV Oeffingen am vergangenen Samstag beim bis dato Tabellenführer TV Neuhausen/Erms zum Sieg gereicht. Erst in der allerletzten Sekunde musste das Team um den Trainer Benjamin Brack das Gegentor zum 30:30-Ausgleich hinnehmen. Erst erregt ob des – zumindest umstrittenen – Treffers, jetzt aber doch zufrieden mit dem Punktgewinn zeigte sich der Oeffinger Coach. Viel Zeit zum Nachdenken blieb nicht. Denn am Samstagabend, 20 Uhr, ist der Gegner schon wieder ein Tabellenführer der Oberliga Württemberg: Die Mannschaft des TSV Wolfschlugen um den Trainer Steffen Klett, früher jahrelang beim Stadtnachbarn SV Fellbach aktiv, stellt sich beim Tabellenletzten in der Oeffinger Sporthalle vor. „Die spielt immer noch mit zwei konträren Deckungssystemen; es ist schwierig, sich darauf einzustellen. Das kann man im Training auch nie so nachstellen, wie es dann im Spiel sein wird“, sagt Benjamin Brack.
Der Ligakonkurrent TSV Schmiden musste zuletzt zwei Niederlagen verkraften. Das missfiel dem Trainer Benjamin Koch, der das Leistungsvermögen seiner Mannschaft anders einschätzt. Er kann sich nicht erklären, wieso sie von einer großartigen Vorstellung – wie in der zweiten Spielhälfte beim 34:33-Erfolg gegen die Gäste der SG Schozach-Bottwartal – zu misslungenen Auftritten wie an den vergangenen beiden Spieltagen springen kann. Benjamin Koch war jüngst im Training aus beruflichen Gründen verhindert, sein Assistent Richard Babjak vertrat ihn. Dieser versuchte sich vor dem nächsten Spiel am Samstag, 20 Uhr, gegen den Absteiger TSV Deizisau an einer Erklärung: „Wir spielen 20 Minuten sehr gut, bleiben dann aber mit dem Kopf nicht im Spiel.“ Es ist also offenbar ein mentales Problem, das die Schmidener Handballer hemmt. „Wir haben auch Probleme, unser Spielsystem umzusetzen“, sagt Richard Babjak. Die nächste Chance hat die TSV-Mannschaft nun also gegen den Verbund des TSV Deizisau, der mit 9:5 Punkten auf dem dritten Tabellenplatz in der Oberliga Württemberg steht.
Bei den Gästen hat der Co-Trainer des TSV Schmiden eine offensive Deckungsarbeit ausgemacht. „Das sollte für uns besser passen. Wir haben sehr gut trainiert, keine Verletzten – ich gehe positiv in die nächste Aufgabe“, sagt Richard Babjak. Positiv wäre es ja schon für die Schmidener Handballer, wenn sie an den überzeugenden Auftritt gegen die Gäste der SG Schozach-Bottwartal anknüpfen könnten. In den beiden Niederlagen zuletzt haben sie sich oftmals in Form von Zeitstrafen und technischen Fehlern selbst Steine in den Weg gelegt.
Der Trainer Benjamin Brack war dagegen zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft im Spiel beim TV Neuhausen/Erms. Sie war nicht selbstverständlich, musste er doch auf einige etablierte Kräfte verzichten. Tim Köhler wird aufgrund einer Knieverletzung noch Monate ausfallen, Konstantin Schad hat einen Muskelfaserriss erlitten, Fabian Langenfeld ist umgeknickt. Der Kapitän Julian Maier und auch Maximilian Pfeil haben zuletzt nicht trainieren können, wenigstens ist der Spielmacher Marcel Mayer wieder ins Training eingestiegen. Gut möglich, dass der Routinier Markus Lang, eigentlich schon in Handballrente, am Samstag aufgrund der angespannten Personalsituation erneut aushelfen wird. „Wir können noch nicht mit voller Kraft antreten“, sagt Benjamin Brack. Beim nächsten Gegner TSV Wolfschlugen hat er insbesondere Patrick Kohl und Maximilian Schmid-Ungerer, einen ehemaligen Akteur des SV Fellbach, als treffsichere Schützen ausgemacht.
In der Verbandsliga sind die Handballer des SV Fellbach mit 7:3 Punkten ordentlich in die Saison gestartet. Am Sonntagabend, 17.30 Uhr, empfängt die Mannschaft um den Trainer Frank Schmid, die jüngst beim Tabellenführer Handballregion Bottwar SG einen Punkt ergattern konnte, den Verbund des TSV Alfdorf/Lorch/Waldhausen (8:2 Punkte) in der heimischen Zeppelinhalle.
erstellt von Maximilian Hamm von der Fellbacher Zeitung