Nur 20 Minuten lang am Optimum
Michael Stumpp, der Trainer des TSV Schmiden, hat sich am Sonntag, zum Abschluss des Wochenendes, noch einmal den ganz großen Handball- Sport gegönnt: Beim Spiel des THW Kiel gegen den FC Barcelona in der Champions League nahm er Anschauungsunterricht bei zwei der besten Teams der Welt. Es war dies eine Art Kontrastprogramm zu dem, was ihm seine Mannschaft am Abend zuvor im letzten Heimspiel, der vorletzten Partie dieser Saison in der Württemberg-Liga, gegen den TSV Altensteig geboten hatte. Eigentlich wollten sich die Schmidener mit einem Sieg in der gewohnten Umgebung von ihren Zuschauern verabschieden. Stattdessen unterlagen sie den Schwarzwäldern nach dem 33:34 im Hinspiel auch im zweiten Aufeinandertreffen, diesmal mit 31:32 (10:17). „Die letzten 20 Minuten waren absolute Sahne, damit war ich sehr zufrieden. Leider haben wir davor nicht annähernd das gezeigt, was wir können“, sagte Michael Stumpp.
Zu dem Zeitpunkt, als das letzte Drittel der Partie begann, stand es aus Sicht der Gastgeber 15:22. „Wir sind wohl ein bisschen übermotiviert ins Spiel gegangen und haben im Angriff ganz schlechte Entscheidungen getroffen“, sagte Michael Stumpp, der zudem mit ansehen musste, wie seine Akteure um Moritz Klenk immer wieder am 90-maligen tschechischen Nationalspieler Milos Slaby im Altensteiger Tor scheiterten. Nach Ansicht des Schmidener Trainers ist der 45-Jährige, der bis 2009 für den HBW Balingen/Weilstetten in der ersten Bundesliga aktiv war, ohnehin „der Beste in der Liga auf dieser Position.“
Doch als das Spiel schon fast verloren schien, führten zwei Faktoren beinahe noch die Wende herbei: Zum einen wurden die Gäste, die noch einen Zähler für den Klassenverbleib benötigten und entsprechend motiviert losgelegt hatten, zusehends müder. Zum anderen wirkte sich die von Michael Stumpp nach 35 Minuten gefällte Entscheidung für eine offensivere Abwehr positiv auf das Spiel der Gastgeber aus. In der Folge verkürzten die Schmidener den Rückstand nach und nach, so dass es noch einmal spannend wurde: 25 Sekunden vor Schluss traf Jan Hellerich zum 31:31. Nur sieben Sekunden später lagen die Gäste nach dem einzigen Treffer des ehemaligen bosnischen Europapokal-Teilnehmers Veljko Saula wieder vorn. In der Schlusssekunde scheiterte Simon Junker dann mit einem Wurf aus 18 Metern Torentfernung am Pfosten. „Insgesamt ist diese Niederlage wohl verdient, auch wenn die letzten 20 Minuten mit das Beste waren, was wir in dieser Saison gespielt haben“, sagte Michael Stumpp.
TSV Schmiden: Wersch - Junker (6/2), Lehmkühler (6), Büchte (5/3), Steffens (5), Hellerich (3), Joos (2), Schäfer (1), Stump (1), Frank (1), Klenk (1), Bürkle.