Nach der Pause wie verwandelt

  02.10.2017    Handball Männer Männer 1
Die Mannschaft des TSV Schmiden liegt in der Württemberg-Liga gegen die Sportfreunde Schwaikheim erst deutlich mit 12:16 zurück, steigert sich aber in der zweiten Spielhälfte und gewinnt noch mit 30:27.

Ohne die fünf Tore von Daniel Frank hätten die Handballer des TSV Schmiden am Samstag nach der Pause wohl gar nicht mehr aus der Kabine kommen müssen. Ohne die Treffsicherheit des Rückraumspielers wären sie in der Begegnung mit den Sportfreunden Schwaikheim – bei einem Stand von 7:16 – bereits zur Halbzeit ziemlich hoffnungslos zurückgelegen. Und es schien fast so, als seien zur zweiten Spielhälfte tatsächlich ganz andere Spieler aufs Feld gekommen. Nach Aussage des Schmidener Assistenztrainers Gregor Schäfer war es aber auf die Ansprache des Trainers Henning Fröschle zurückzuführen,  dass die Gastgeber am Samstagabend wie verwandelt aus der Kabine kamen. Plötzlich funktionierte der Abwehrverbund um Simon Junker und Moritz Klenk, plötzlich funktionierte auch das schnelle Umschaltspiel im Angriff, die Schmidener Mannschaft agierte nun leidenschaftlich und war gar nicht mehr auf die Treffer von Daniel Frank angewiesen. Nur so konnte sie dieses Spiel in der Württemberg-Liga vor den rund 250 Zuschauern in der heimischen Sporthalle noch drehen und am Ende mit 30:27 (12:16) gewinnen. „Nach der Pause waren alle Spieler hellwach, da haben wir dagegengehalten und letztlich auch aufgrund unserer Fitness dieses Spiel noch gewonnen“, sagte Gregor Schäfer.

Bereits in der neunten Minute nahm Henning Fröschle eine erste Auszeit, weil zu diesem Zeitpunkt nur ein Spieler auf dem Feld seine Bestleistung zeigte – und der stand auf der anderen Seite. Stefan Doll, 43 und früher auch schon beim SV Fellbach zwischen den Pfosten, glich in dieser Anfangsphase einer unüberwindbaren Mauer. Es dauerte acht Minuten, bis Christoph Acker der erste Treffer für die Gastgeber gelang. Zuvor waren die Schmidener Handballer sowohl aus dem Rückraum als auch von den Außenpositionen und gar von der Siebenmeterlinie gescheitert. „Wir haben den Torwart warmgeschossen“, sagte Gregor Schäfer, der zudem die mangelnde Kommunikation in der Abwehrreihe monierte. Doch in der Pause fand Henning Fröschle offenbar die richtigen Worte. Er sprach seiner Mannschaft Mut zu und wies darauf hin, dass es bei den SF Schwaikheim nicht beständig so gut laufen könne. Der Schmidener Trainer sollte Recht behalten.

Nach der Pause war es der Gästecoach Heiko Burmeister, der bald eine Auszeit nahm. Die Schmidener Handballer hatten das Spiel gedreht, waren mit dem Treffer von Simon Junker zum 19:18 erstmals in Führung gegangen und zeigten eine ganz andere Körpersprache. Sie knüpften nun an die gute Offensivleistung des ersten Saisonspiels bei der SG Schozach-Bottwartal an, das sie mit 37:31 gewonnen hatten. Jetzt fiel auch der Zugang Fabian Baldreich mit drei Treffern positiv auf, im Tor stand Jan David wie eine Mauer. Im Team der SF Schwaikheim um den Ex-Schmidener Timo Leonhardt war wie erwartet Denis Gabriel mit sieben Toren der erfolgreichste Werfer.

In den finalen Spielminuten trug sich dann auch Daniel Frank noch einmal in die Torschützenliste ein. Davor hatten sich die Handballer des TSV Schmiden in der zweiten Hälfte auch ohne seine Treffer entscheidende Vorteile verschafft; die Grundlage dafür hatten Daniel Franks Treffer in den ersten 30 Spielminuten geschaffen.

TSV Schmiden: Maximilian Baldreich, David – Frank (6), Junker (6/1), Acker (4/1), Fabian Baldreich (3), Büchte (3), Klenk (3), Hellerich (3/2), Lehmkühler (2), Bürkle, Crone.

erstellt von Maximilian Hamm von der Fellbacher Zeitung