Mit minimalem Rückstand ins Rückspiel

  07.05.2018    Handball Männer Männer 1
Die Männer des TSV Schmiden um den achtfachen Torschützen Matthias Fischer verlieren in heimischer Halle das erste Relegationsspiel gegen die Gäste der HSG Langenau/Elchingen mit 30:31.

Wer sich über den einen Fehlpass von Matthias Fischer am meisten ärgerte, war Matthias Fischer selbst. Weil er damit in den finalen Spielminuten einen Konter der Gäste einleitete, und weil er es am Samstagabend nicht gewohnt war, einen Fehler zu machen. Überhaupt machten die Handballer des TSV Schmiden, die sich auf dem zweiten Tabellenplatz der Württemberg-Liga Nord für die Saisonverlängerung samt Aufstiegschance in die Baden-Württemberg-Oberliga qualifiziert hatten, gegen die Mannschaft der HSG Langenau/Elchingen bis zur Mitte der zweiten Spielhälfte ziemlich viel richtig; erst gegen Ende wirkten sie etwas müde. Das nutzte der Tabellenzweite der Württemberg-Liga Süd aus und entschied dieses erste Relegationsspiel vor den rund 400 Zuschauern in der Schmidener Sporthalle mit 31:30 (16:19) für sich.

„Wir haben in der letzten Viertelstunde nicht mehr die richtige Wurfauswahl getroffen und konnten unser schnelles Spiel nicht mehr umsetzen“, sagte Henning Fröschle, der Trainer des TSV Schmiden. Nach der Begegnung war er sich mit seinem Trainergefährten Hartwig Schenk einig, ein „Spiel auf sehr hohem Niveau“ gesehen zu haben. Aufseiten des TSV Schmiden trug hierzu vor allen Matthias Fischer bei. Der Rückraumspieler, der eigentlich zum Kader des Landesliga-Teams zählt, sprang erneut für den verletzten Kapitän Simon Junker ein und war mit acht Treffern erfolgreichster Werfer der Gastgeber. Er kam beim Stand von 5:9 erstmals auf das Feld und erzielte in den folgenden zehn Minuten fünf Tore. Damit verhalf Matthias Fischer den Schmidener Handballern zu einer 14:11-Führung, die sie später auf fünf Treffer ausbauten (18:13). Doch was die Gäste am Samstag auszeichnete: Sie ließen sich nicht aus der Ruhe bringen, agierten immer gefährlich und konnten sich auf Felix Junginger verlassen. Der beste Akteur der Mannschaft glänzte nicht nur bei seinen zehn Treffern, der Linkshänder bereitete auch etliche Tore sehenswert vor.

Er war vom ansonsten wehrhaften Schmidener Abwehrverbund um Moritz Klenk und Daniel Frank schwer zu bändigen. Genauso wie auf der anderen Seite Matthias Fischer. Die Gegner wussten offenbar wenig von seiner Wurfgewalt aus dem Rückraum – oder sie ließen ihn eben gewähren. Wenn Matthias Fischer mal für eine Verschnaufpause auf der Bank saß, sprang Fabian Baldreich für ihn ein. Er zeigte ebenfalls eine gute Leistung und war mit sechs Treffern der zweitbeste Werfer seines Teams. Der Schmidener Verbund um Henning Fröschle, der am Samstag aus privaten Gründen auf seinen Assistenten Gregor Schäfer verzichten musste, konnte sich in der zweiten Spielhälfte aber nicht entscheidend absetzen und traf in der finalen Viertelstunde nur noch zweimal ins gegnerische Gehäuse. Henrik Schenk markierte dann eine Minute vor Schluss den 31:30-Siegtreffer für die Gäste. Sehr zur Freude der zahlreichen mitgereisten Fans.

Von Matthias Fischer werden aus dem ersten Aufeinandertreffen insbesondere seine zielgenauen Würfe aus dem Rückraum in Erinnerung bleiben. Weil er zwar ziemlich selbstbewusst, aber auch sehr selbstkritisch ist, wird er sich noch eine Weile über den einen Fehlpass ärgern; oder den einen verworfenen Siebenmeter; oder den einen misslungenen Wurf, bei dem der Ball knapp über die Torlatte flog. Doch am Donnerstag, 17 Uhr, wenn in der Pfleghofhalle in Langenau das Rückspiel beginnt, zählen diese Erinnerungen nicht mehr. „Das wird schwer, aber es ist noch alles offen. Die Stimmung bei uns ist positiv, wir wissen, was wir können“, sagte Matthias Fischer. Spätestens seit Samstag wissen nun auch die Handballer der HSG Langenau/Elchingen, was Matthias Fischer kann.

Bilder von Spiel gibt's in der <link _blank internal link in current>Galerie.
 
TSV Schmiden: David, Kirr, Maximilian Baldreich – Fischer (8), Fabian Baldreich (6), Hellerich (3), Stump (3/1), Acker (2), Bürkle (2), Crone (2), Klenk (2), Frank (1), Lehmkühler (1), Müller.

erstellt von Maximilian Hamm von der Fellbacher Zeitung