Mit Abwehrstärke zum Erfolg

  28.01.2020    TSV Schmiden Handball Männer Männer 1
Der gastgebende TSV Schmiden gewinnt am Samstagabend in der Württemberg-Liga gegen die Sportfreunde Schwaikheim mit 25:21.

Als Steffen Doll für die TSG Oßweil am Anfang dieses Jahrtausends Bälle in der zweiten Bundesliga parierte, waren die Hände von Fabian Baldreich noch zu klein für einen Handball. Steffen Doll, 45, hat immer noch großen Gefallen am Wachdienst zwischen den Pfosten; nach Stationen unter anderen beim SV Fellbach geht er seinem Hobby mittlerweile bei den Sportfreunden Schwaikheim in der Württemberg-Liga nach. Am Samstag gastierte er mit seiner Mannschaft beim TSV Schmiden und zeigte eine bemerkenswerte Vorstellung. Immer wieder scheiterten die Schmidener Schützen am Tormann der Gäste. Auch Fabian Baldreich, 22, kam nur auf drei Treffer aus dem Rückraum. Steffen Doll ist ein Grund, wieso der Verbund aus Schwaikheim die beste Abwehr dieser Liga stellt. Dennoch reichte es für ihn nicht zum Sieg. Der Tabellenzweite TSV Schmiden setzte sich vor den rund 200 Zuschauern in der heimischen Sporthalle mit 25:21 (9:9) durch, weil er selbst auf eine präzise Defensivarbeit bauen konnte. „Das  war unsere Stärke: In der Abwehr waren wir beweglich und sehr, sehr fleißig“, sagte der Trainer Slavko Pustoslemsek.

An einem Abend, an dem der Positionsangriff stotterte, legten die Gastgeber ihren Fokus, angeführt von Moritz Klenk und Marco Kolotuschkin, auf eine robuste Verteidigung und verschafften sich damit etliche Kontermöglichkeiten. Der Plan ging auf. Besonders hervorgetan hat sich Christoph Acker, der mit sechs Toren von der linken Außenbahn nicht nur der beste Werfer seines Teams war, sondern auch als Ballverteiler glänzte. Auf der anderen Seite spielte sich Lukas Klöpfer mit ebenfalls sechs Toren in den Vordergrund. „Das war eine erwachsene Reaktion meiner Mannschaft auf die Leistung zuletzt in Waiblingen, sie war voll fokussiert auf die Aufgabe“, sagte Slavko Pustoslemsek.

Bis zur Pause waren lediglich 18 Treffer gefallen, neun auf jeder Seite. Die Begegnung blieb ausgeglichen bis zum Spielstand von 18:18 zehn Minuten vor Schluss. Dann trafen nacheinander Fabian Baldreich, Matthias Fischer und Christoph Acker – 21:18. „In einem Spiel, in dem so wenig Tore fallen, ist so ein Drei-Tore-Polster beruhigend“, sagte Slavko Pustoslemsek. Tatsächlich ließen die Gastgeber sich am Ende nicht mehr von ihrem Weg abbringen. Auch Stefan Doll, der erfahrene Tormann der SF Schwaikheim, kam den Schmidener Angreifern nicht mehr so sehr in die Quere wie noch in der ersten Spielhälfte. Aber er hat auch am Samstagabend wieder gezeigt, dass er noch großen Gefallen hat am Wachdienst zwischen den Pfosten. Wie Anfang dieses Jahrtausends, als so manch einer seiner Gegner noch keinen Handball halten konnte.

TSV Schmiden: Maximilian Baldreich, Dürr – Acker (6), Fischer (4/1), Lehmkühler (4/1), Fabian Baldreich (3), Fesser (3), Weiß (2), Crone (1), Freyhofer (1), Kolotuschkin (1), Klenk, Maurer.

erstellt von Maximilian Hamm von der Fellbacher Zeitung