Milde Gaben, die der Trainer gar nicht mag

  22.10.2018    Handball Männer Männer 1
Die Schmidener Männer kommen über ein 29:29 nicht hinaus.

Es mag wie eine milde Gabe aussehen, wenn die Handballer des TSV Schmiden auf ihren Reisen in der Württemberg-Liga dem punktlosen Tabellenletzten auf die Beine helfen. Doch der Trainer Henning Fröschle hadert mit dieser ungenügenden Leistung gerade gegen die Mannschaften, die in dieser Saison noch nicht überzeugen konnten. Am fünften Spieltag war es der SKV Oberstenfeld, der beim 29:24-Sieg gegen die Schmidener Handballer die ersten Zähler sammeln konnte. Und am Samstagabend durften sich die Gastgeber vom TSV Alfdorf/Lorch über ein erstes Erfolgserlebnis freuen: Beim 29:29-Unentschieden präsentierte sich das Team um Henning Fröschle diesmal zumindest als halber Aufbaugegner. „Die Aufgabe war nicht ganz so schwierig, aber wir haben sie schlecht gelöst“, sagte der Trainer, der den Schmidener Verbund gemeinsam mit Gregor Schäfer anleitet.

Dabei konnten die Gäste entgegen der Bedenken in der vergangenen Woche nun doch auf Moritz Klenk zurückgreifen. Eine Wadenverletzung hatte seinen Einsatz infrage gestellt, doch am Samstag hielt die Wade still – bis zur 54. Spielminute, als ihn erneute Beschwerden zur Aufgabe zwangen. Zu diesem Zeitpunkt führten die Handballer des TSV Schmiden mit 27:24; sie spielten nicht überzeugend, aber sie waren auf dem Weg zum sechsten Saisonsieg. Im Anschluss jedoch reihten sich Unaufmerksamkeiten aneinander, es waren zu viele, um den schon sicher geglaubten Sieg auch wirklich mit nach Hause nehmen zu können. Mit der Vorstellung in der Abwehr war Henning Fröschle überhaupt nicht zufrieden, gerade hier fehlte die Stabilität, was die 29 Gegentreffer bestätigen. Und   die Gastgeber waren gut eingestellt auf das schnelle Konterspiel des Gegners, der sich deshalb enorm schwertat bei seinen Angriffsbemühungen. Trotz der neun Treffer des Kreisläufers Jan Hellerich.

Aber weshalb stehen die Schmidener Handballer gerade gegen die vermeintlich schwächeren Konkurrenten vor Problemen? Henning Fröschle sieht durchaus die Möglichkeit, dass seine Spieler gerade bei diesen Aufgaben nicht ihre ganze Leistungsfähigkeit abrufen. Fehlt ein Lautsprecher in der Mannschaft? „Laut bin ja ich, aber nicht jeder reagiert darauf. Die Motivation muss aus der Mannschaft heraus kommen.“ Und aus der Mannschaft kam am Samstagabend beim Tabellenletzten TSV Alfdorf/Lorch gerade in der entscheidenden Phase des Spiels offenbar zu wenig. „Wir wollten ins obere Tabellendrittel, da stehen wir jetzt auch. Von mehr zu sprechen wäre zurzeit anmaßend“, sagte Henning Fröschle, der erneut die fehlende Konstanz anprangerte. Wieder einmal hat sich ein punktloser Tabellenletzter am Samstagabend über den Aufbaugegner freuen können – einen, der ihm in diesem Fall den ersten Punkt überließ.

TSV Schmiden: Maximilian Baldreich, David – Hellerich (9), Moritz Klenk (6), Acker (5/2), Lehmkühler (4), Fabian Baldreich (3), Junker (1), Stump (1), Büchte, Freyhofer, Krauß, Müller.

erstellt von Maximilian Hamm von der Fellbacher Zeitung