Kraftvoll, spontan und am Ende erfolgreich

  31.10.2016    Handball Männer Männer 1
Der TSV Schmiden gewinnt in der Württemberg-Liga gegen die Gäste des SKV Oberstenfeld mit 31:30. Bei sieben Versuchen von der Siebenmeterlinie bleibt Mirko Büchte makellos und hat gemeinsam mit Axel Steffens großen Anteil am Sieg.

Viele Gedanken macht sich Mirko Büchte nicht, wenn er an der Siebenmeterlinie steht. „Ich versuche den Ball irgendwie mit voller Wucht reinzuhauen. Wohin, entscheide ich spontan“, sagte der Handballer des TSV Schmiden. In der Württemberg-Liga-Partie gegen den SKV Oberstenfeld am Sonntagabend hat er seine kurzen, aber heftigen Krafteinsätze perfekt koordiniert. Siebenmal trat er an, siebenmal verwandelte er. Auch deshalb gewannen die Gastgeber am Ende einer intensiven Begegnung mit 31:30 (15:17). „Das war ein dreckiger Sieg. Mit ist gerade alles egal. Hauptsache wir haben die zwei Punkte“, sagte der Schmidener Trainer Michael Stumpp kurz nach dem Schlusspfiff.

Dass der Vordenker der TSV-Männer am Sonntagabend derart erleichtert war, hatte mehrere Gründe. Einer davon war das Abwehrverhalten, das seine Akteure in den 60 Spielminuten zuvor abgeliefert hatten. „Das war eine Katastrophe“, sagte Michael Stumpp, wobei er Moritz Klenk von seiner Generalkritik ausnahm. Ein anderer Grund war das Angriffsspiel der Gastgeber mit zahlreichen technischen Fehlern. Immer wieder flog der Ball bei langen Pässen quer durch die Schmidener Sporthalle, ohne bei einem Empfänger im blauen Trikot anzukommen. Und auch die kurzen Abspiele missglückten in regelmäßigen Abständen.

Auf einen jedoch war Verlass – zumindest von der Siebenmeterlinie aus: Mirko Büchte. Mit vier ungestörten Treffern hatte er großen Anteil daran, dass seine Mannschaft zu Beginn nicht zu weit in Rückstand geriet und immer wieder ausglich (8:8). Und noch ein zweiter TSV-Spieler prägte das Geschehen: der Kapitän Axel Steffens. Bis zur Pause erzielte er fünf Tore, nach dem Seitenwechsel noch einmal vier. Während des gesamten Spiels scheiterte er lediglich mit einem Versuch. Dennoch konnte er seine Nebenmänner zunächst nicht näher als ein Tor an den SKV Oberstenfeld heranführen (22:23). „Wir haben viel zu hektisch gespielt, obwohl wir noch fast 20 Minuten Zeit hatten“, sagte Mirko Büchte. Erst nach und nach zogen die Schmidener ihre Angriffe strukturierter auf, brachten unter anderen den Kreisläufer Christian Joos in aussichtsreiche Positionen und gingen knapp fünf Minuten vor dem Ende erstmals in Führung. Mirko Büchte erzielte das 28:27 – sein einziges Tor aus dem Spiel heraus.

Rund 15 Sekunden vor Schluss hätte Jan Hellerich dann alles klar machen können für die Handballer des TSV Schmiden. Allerdings scheiterte er freistehend am Gäste-Torwart Nikolai Uhl und verpasste den Zwei-Tore-Vorsprung. Der Freiwurf im anschließenden und abschließenden Angriff verfing sich jedoch im Schmidener Block, so dass es beim 31:30 blieb. „Wir haben gekämpft bis zum Umfallen, aber haben manchmal etwas kopflos agiert“, sagte Michael Stumpp und ergänzte „Das arbeiten wir alles am Mittwoch auf.“

Zuvor steht bereits am Dienstag die zweite Runde im Verbandspokal an. In der Stegwiesenhalle in Geradstetten treffen die Schmidener von 15 Uhr an zuerst auf ihren Ligakonkurrenten SV Remshalden und dann auf die Mannschaft des TSV Neuhausen/Filder aus der Baden-Württemberg-Oberliga.

TSV Schmiden: Wersch, Kirr – Steffens (9), Büchte (8/7), Frank (3), Junker (3), Hellerich (2), Joos (2), Stump (1), Bürkle (1), Müller (1), Klenk (1), Lehmkühler, Schäfer.

erstellt von Dominique Wehrle von der Fellbacher Zeitung