Jetzt wieder erster Titelanwärter

  08.04.2019    Handball Männer Männer 1
Der TSV Schmiden zeigt fast schon vergessene Stärken und gewinnt in der Württemberg-Liga gegen den Aufstiegskonkurrenten SV Leonberg/Eltingen mit 28:27 (15:11).

Matthias Fischer war tatsächlich Matthias Fischer, und Fabian Baldreich war zweifelsfrei Fabian Baldreich, davon hat sich der Trainer Henning Fröschle am Samstagabend überzeugen können. Doch er musste im Heimspiel gegen den Aufstiegskonkurrenten SV Leonberg/Eltingen schon ganz genau hinschauen, um die beiden Handballer des TSV Schmiden wiederzuerkennen. Denn eine Woche zuvor – bei der 25:26-Niederlage im Stadtderby beim SV Fellbach – hatten sie gerade einmal mit zwei mageren Trefferchen in der Torschützenliste gestanden. In diesem Topspiel der Württemberg-Liga allerdings zeigten die wurfgewaltigen Rückraumspieler wieder ihre Stärken: Mit insgesamt elf Treffern führten sie ihr Team vor den gut 400 Zuschauern in der heimischen Sporthalle zum 28:27-Erfolg und damit zurück in die Rolle des Meisterschaftsfavoriten. Denn die Mannschaft um den Trainer Henning Fröschle hat es in den eigenen Händen, den Aufstieg in die Baden-Württemberg-Oberliga perfekt zu machen. Wenn sie ihre drei verbliebenen Begegnungen gewinnt, ist sie auf dem Weg nach oben nicht mehr zu stoppen. „Wir wollten unseren Auftritt wieder mit Leben füllen und die Aufgabe mit Begeisterung umsetzen – das haben wir geschafft“, sagte Henning Fröschle, der nach einer Sperre erstmals wieder als Hauptverantwortlicher an der Seitenlinie stand.

Diese Begeisterung war am Samstagabend – nach zuvor vier Niederlagen in Serie – in allen Mannschaftsteilen zu spüren; angefangen beim Tormann Jan David, der mit weit mehr als 20 Paraden maßgeblich an diesem Sieg beteiligt war. Außerdem leitete der überragende Rückhalt immer wieder Konter ein, die seine Mitspieler zumeist gewinnbringend verwerten konnten. Der Abwehrverbund um Moritz Klenk und Jan Hellerich oder auch Lars Crone und Kapitän Simon Junker zeigte sich ebenfalls in Aufstiegsform. Und selbst die Akteure aus der zweiten Reihe fügten sich problemlos in das funktionierende System ein.

„Das war unsere letzte Chance, das wussten wir. Unser Zusammenspiel hat wieder viel besser geklappt“, sagte Simon Junker. Oder, wie es Henning Fröschle sich erhofft hatte: Die Schmidener Spieler haben ihren Auftritt wieder mit Leben gefüllt. Sie haben sich gegenseitig angefeuert, gegenseitig geholfen und am Ende alle gemeinsam gejubelt. Auch Lukas Lehmkühler und Marco Kolotuschkin, die bis zum Saisonende verletzungsbedingt ausfallen werden, kamen nach Spielschluss dazu.

Dabei war der Ausgang der Begegnung lange ungewiss. Zwar führten die Gastgeber schnell mit 7:3 und zur Halbzeit mit 15:11, doch die Gäste des SV Leonberg/Eltingen gaben nicht auf. Sie kämpften sich zurück und schafften in der 53. Minute den 23:23-Ausgleich. Nach einer Auszeit erzielten aber Moritz Klenk, Fabian Baldreich und Simon Junker drei Tore nacheinander – die Führung hielt bis zum Schluss.

„Der Knoten ist geplatzt, wir müssen jetzt die Euphorie in die nächsten Spiele mitnehmen“, sagte Matthias Fischer, der aufgrund einer Fingerverletzung Anfang des Jahres ein paar Wochen ausgesetzt und deshalb zuletzt mit wenig Spielpraxis geschwächelt hatte. Fabian Baldreich stand in dieser Phase zwar immer auf dem Feld, doch plagten ihn Ellenbogenbeschwerden. In der vergangenen Woche hat er sich behandeln lassen und war beim Erfolg im Spitzenspiel offenbar schmerzfrei. So ist es passiert, das Henning Fröschle am Samstag genau hinschauen musste, um die beiden Rückraumspieler wiederzuerkennen.

TSV Schmiden: David, Maximilian Baldreich – Fischer (6), Junker (6), Fabian Baldreich (5), Acker (4/1), Müller (3), Klenk (2), Büchte (1), Hellerich (1), Crone, Freyhofer, Krauß.

erstellt von Maximilian Hamm von der Fellbacher Zeitung