Heiße Kämpfe im Schlussspurt
Drei Spieltage stehen in der Handball-Württemberg-Liga der Männer noch aus. Dann ist die Saison 2022/2023 zu Ende. Mit der HSG Ostfildern und dem TSV Deizisau stehen die beiden Aufsteiger in die Baden-Württemberg-Oberliga (BWOL) bereits fest. Außerdem darf sich die HSG, die sechs Punkte Vorsprung auf den TSV hat und beide Duelle gewann, bereits über den Titel freuen. Längst noch nicht alles ist derweil am anderen Ende der Tabelle entschieden. Das abgeschlagene Liga-Schlusslicht SKV Oberstenfeld, das am Sonntag, 17 Uhr, den TSV Schmiden zu Gast hat, steht zwar seit langem als erster Absteiger fest, wer dem Team folgen wird, ist aber noch unklar. Außer dem TSV Zizishausen und den SF Schwaikheim (beide 15:31 Punkte) ist nach wie vor auch der TV Oeffingen (16:30 Zähler) stark abstiegsgefährdet. Offen ist zudem auch, ob zwei oder drei Mannschaften zurück in die Verbandsliga müssen. Das entscheidet sich erst nach dem letzten Spieltag in der BWOL am Samstag, 20. Mai.
„Noch haben wir den Klassenverbleib selbst in der Hand“, sagt der Oeffinger Trainer Benjamin Brack vor der Heimpartie am Samstag, 20 Uhr, gegen die HSG Langenau/Elchingen. Allerdings hat der TVOe ein schwieriges Restprogramm. So stellen die Gäste am Samstag das zweitbeste Team der Rückrunde (16:4 Punkte). Eine Woche später geht es dann zum Spitzenreiter nach Ostfildern. „Vielleicht reicht es ja, wenn wir am letzten Spieltag gegen den SKV Oberstenfeld zwei Punkte holen“, sagt Benjamin Brack. Zwar hat sein Team das Hinspiel gegen die HSG Langenau/Elchingen knapp mit 34:33 gewonnen, profitierte aber damals vom Verletzungspech des Gegners. Aktuell ist die Mannschaft in bestechender Form, die unter anderen in dem Linkshänder Felix Junginger (zuletzt 18 Feldtore gegen die HSG Albstadt), Kreisläufer Jan Schaden oder auch Henrik Schenk überragende Spieler in ihren Reihen hat. „Es muss bei uns alles passen und beim Gegner nicht viel, wenn wir was ausrichten wollen“, sagt der TVOe-Coach. Torwart Fabrice Wersch fällt verletzt aus, hinter den Einsätzen von Philipp Hohmann und Marcel Meyer, die nach langer Verletzungspause wieder ins Training eingestiegen sind, steht noch ein Fragezeichen.
Benjamin Bracks Blick geht am Samstagabend aber auch zum SV Fellbach. Der Stadtnachbar empfängt zeitgleich die SF Schwaikheim und könnte dem TVOe mit einem Heimsieg im Kampf um den Klassenverbleib durchaus helfen. Allerdings haben sich die Gäste bereits mit einem großen Fan-Aufgebot in der Zeppelinhalle angekündigt. „Ich hoffe, wir können ordentlich dagegenhalten“, sagt der SVF-Spielertrainer Andreas Blodig. Zwar sei bei seinen Mitspielern etwas die Spannung raus – der SVF steht im gesicherten Mittelfeld –, weil das Team im Hinspiel in Schwaikheim aber eines seines schlechtesten Saisonspiele gezeigt hat (27:31-Niederlage), hofft Andreas Blodig auf Wiedergutmachung. Cedric Freudenreich (Schulter) und der Torwart Kay Siemer (Urlaub) fallen aus. Dafür werden Moritz und Constantin Schäfer wieder zum Aufgebot zählen.
Beim TSV Schmiden ist die personelle Lage weiter angespannt. Außer den beruflich bedingten Aussteigern fehlen weiterhin der gesperrte Robin Mack und Matthias Fischer. Der Rückraumspieler laboriert noch immer an einer Schulterverletzung, und es ist fraglich, ob er diese Saison überhaupt noch einmal aufs Spielfeld zurückkehren wird. Ein Sieg gegen den Letzten müsste am Sonntag dennoch drin sein, auch wenn Christian Müller, der Interimstrainer des Vierten, von einer „ganz unangenehmen Aufgabe“ spricht. „Auch einen vermeintlich schwachen Gegner darf man nicht unterschätzen. Das ist eine Frage der Einstellung“, sagt er.
erstellt von Susanne Degel von der Fellbacher Zeitung