Handstand an der Zimmertür im HC-Trikot

  24.04.2020    Handball Frauen Frauen 1 Frauen 2
Die Spielerinnen halten sich mit individuellen Übungen fit.

Erst kürzlich hat Larissa Bürkle sich mal wieder das Handballtrikot des HC Schmiden/Oeffingen übergestreift. Doch in diesen außergewöhnlichen Zeiten der Coronavirus-Pandemie anders als gewohnt: kopfüber im Handstand an der Zimmertür. Zu sehen war dies, wie auch andere Übungen ihrer Mitspielerinnen, im digitalen Netzwerk des „Quaranteams“, wie sie die Gruppe genannt haben. Doch mit diesen Spaßübungen allein hätte der Trainer Thomas Rost sich nicht zufriedengegeben, deshalb hatte er den Spielerinnen einen ganz offiziellen Trainingsplan mit nach Hause gegeben. Es ist nun ja aber schon klar, dass die Saison beendet ist, am Mittwoch hat der Bundesrat des Deutschen Handball-Bunds (DHB) den Saisonabschluss wie erwartet bestätigt; seit Donnerstagvormittag stehen auch die Abschlusstabellen fest. Die Frauen des HC Schmiden/Oeffingen schließen die Runde in der Württemberg-Liga Nord auf dem sechsten Tabellenplatz ab und haben sich nach Lage der Dinge damit für die eingleisige Württemberg-Liga qualifiziert. „Wir hätten es gern ausgespielt, weil unser Team so gut ist, dass es unser Ziel auch auf sportlichem Weg erreicht hätte“, sagt Thomas Rost, der den Verbund gemeinsam mit Christian Kampa anleitet.

Der Sportliche Leiter Sven Zeidler hat sich auch aus der Abgeschiedenheit mit einer sportlichen Nachricht gemeldet: Alina Stuwe, die sich erst im Februar dieses Jahres dem Verbund angeschlossen hat und davor in der Schweiz aktiv gewesen war, wird auch in der nächsten Saison noch dabei bleiben. Zudem darf er sich gemeinsam mit der zweiten Vertretung des HC Schmiden/Oeffingen freuen: Das Team um den Trainer Michael Munz hat nach der neuesten Berechnung des Handballverbands Württemberg (HVW) aufgrund des besseren Torverhältnis-Quotienten im Vergleich zur punktgleichen HSG Oberer Neckar die Saison in der Bezirksklasse auf dem ersten Tabellenplatz beendet und steigt somit in die Bezirksliga auf. „Als Team-Mama war das auch für mich noch einmal ein tolles Erlebnis. Die Aufstiegsfeier werden wir nachholen“, sagt die erfahrene Susanne Schenk (vormals Castor), die schon zu Regionalliga-Zeiten im Kader des TSV Schmiden gestanden hatte.

Die Verantwortlichen und die Spielerinnen des ersten Teams haben sich am Dienstagabend zu einer Videokonferenz verabredet. Zu einem besonderen Saisonabschluss in dieser außergewöhnlichen Zeit. Da möchten sie dann auch über die nächste Saison in der Württemberg-Liga sprechen. „Es wäre schön, wenn wir im Juni mit der Vorbereitung auf die nächste Saison beginnen könnten“, sagt Larissa Bürkle, die in der nun beendeten Runde die mit großem Abstand beste Werferin des HC Schmiden/Oeffingen war. Noch ist jedoch überhaupt nicht absehbar, ob und wie der Spielbetrieb im Spätsommer aufgenommen werden kann und die Spielerinnen sich ihre Trikots überstreifen können. Also nicht nur kopfüber im Handstand an der Zimmertür.

erstellt von Maximilian Hamm von der Fellbacher Zeitung