Erfolgreich aus fast jeder Distanz

  06.02.2017    Handball Männer Männer 1
Der TSV Schmiden bezwingt am Samstag in der Württemberg-Liga den experimentierfreudigen Tabellenvorletzten TSV Alfdorf/Lorch mit 28:21 und wahrt damit seine Chance auf den zweiten Tabellenplatz und die Aufstiegsspiele.

Axel Steffens hat am Samstagabend von der Mittellinie ein Tor erzielt. Simon Junker war sogar vom eigenen Kreis aus erfolgreich. Und wenig später wäre sogar fast dem Tormann Fabrice Wersch ein Treffer gelungen, doch flog der Ball knapp am leeren Tor vorbei. Kurz nach der Pause wagten die Handballer des TSV Alfdorf/Lorch ein Experiment, das jedoch nachweislich misslang: Sie nahmen den Torwart aus dem Spiel, für ihn mischte ein siebter Feldspieler mit. Eine Verzweiflungstat, denn die Gastgeber vom TSV Schmiden waren dem Tabellenvorletzten deutlich überlegen. Deshalb dauerte das Experiment auch nur acht Minuten – bis zum Spieltand von 21:14. Die Mannschaft um den Trainer Michael Stumpp und seinen Assistenten Fabian Walz gewann diese Begegnung in der Württemberg-Liga mit 28:21 (15:10) und bleibt damit im Rennen um den zweiten Tabellenplatz, der am Saisonende zur Teilnahme an Aufstiegsspielen berechtigt. Trotz des Erfolgs schaute Michael Stumpp bis zum Ende der Partie und darüber hinaus ziemlich grimmig: „Die letzten 20 Minuten waren grausam, wir haben uns von den zahlreichen eigenen Fehlwürfen herunterziehen lassen."

Die Schmidener Handballer taten sich vor den rund 250 Zuschauern in der heimischen Sporthalle gleich am Anfang schwer mit der guten Abwehrarbeit der Gäste. Erst gegen Ende der ersten Spielhälfte konnten sie sich vom Gegner absetzen. Das lag im Angriff vor allem an der individuellen Klasse von Axel Steffens und Simon Junker, der zudem in der Abwehr eine gute Vorstellung bot. Am Ende waren die beiden mit sechs und fünf Treffern die erfolgreichsten Werfer ihres Teams. Erwähnenswert ist aber auch die Treffsicherheit des Teilzeitspielers Mirko Büchte, der von der Siebenmeterlinie bei fünf Versuchen fünf Tore erzielte, ansonsten aber oftmals auf der Bank saß. Constantin Schäfer machte ebenfalls auf sich aufmerksam und traf bei vier Versuchen viermal von der linken Außenbahn.

Das abstiegsgefährdete Team des TSV Alfdorf/Lorch war mit einer recht großen Fangruppe angereist, auf dem Feld fehlten ihm aber die Mittel, um den Aufstiegsanwärter TSV Schmiden ernsthaft zu gefährden. Einzig der Kreisläufer Sascha Röhrle war auf seiner Position oftmals nicht zu halten. Selbst mit sieben Feldspielern konnten die Gäste nichts Entscheidendes ausrichten. Michael Stumpp auf der anderen Seite hält wenig von dieser Spielform: „Wir schaffen es auch so, kompliziert zu spielen. Wir brauchen dazu keinen siebten Feldspieler", sagte er noch immer mit grimmiger Miene nach der Begegnung. Einige Zuschauer dagegen hatten ihren Spaß während des Experiments des TSV Alfdorf/Lorch. Die Würfe aus der Ferne von Axel Steffens, Simon Junker oder auch Fabrice Wersch begleiteten sie stets mit einem erwartungsvollen Raunen.

Nach dem Spiel gegen den überforderten Vorletzten folgt für die Handballer des TSV Schmiden eine größere Herausforderung: Am kommenden Samstag, 19.30 Uhr, gastieren sie beim souveränen Tabellenführer SV Remshalden um die ehemaligen Schmidener Carsten Röhrle, Marvin Klein oder auch Moritz Pesch. Nach Lage der Dinge ist der Spitzenreiter zu gut für diese Liga und könnte sich am Ende der Runde ohne Umwege für die Baden-Württemberg-Oberliga qualifizieren.

TSV Schmiden: Wersch, David – Steffens (6), Junker (5), Büchte (5/5), Schäfer (4), Bürkle (3), Hellerich (3), Frank (1), Lehmkühler (1), Joos, Klenk, Tobias Müller, Stump.

erstellt von Maximilian Hamm von der Fellbacher Zeitung