Erfolglos gegen die ehemaligen Mitstreiter

  07.11.2016    Handball Männer Männer 1
Der TSV Schmiden verliert in der Württemberg-Liga beim VfL Waiblingen mit 29:30. Großen Anteil am Erfolg der Gastgeber hat der Torwart Marc Krammer, in der vergangenen Saison noch selbst für die Schmidener aktiv.

Ganz am Ende wollte Marc Krammer nicht mehr Teil des Teams sein. Er beobachtete seine Mitspieler des VfL Waiblingen lieber aus einigen Metern Distanz. Während der Torwart auf der Auswechselbank saß, hüpfte und sang der Rest der Mannschaft auf dem Spielfeld und feierte den 30:29-Sieg (14:13) im Württemberg-Liga-Derby gegen die Handballer des TSV Schmiden. „Das war für mich ein Zeichen des Respekts. Ich hatte eine schöne Zeit in Schmiden", sagte Marc Krammer, der seit dieser Saison beim VfL Waiblingen spielt und zuvor zwei Jahre lang in Schmiden Bälle abgewehrt hatte.

Vor seinem Rückzug am Schluss mit Blick auch auf die ehemaligen Weggefährten war der Tormann jedoch am Sonntagabend alles andere als ein Zuschauer. „Marc Krammer hat den Ausschlag gegeben", sagte der Schmidener Trainer Michael Stumpp. Neben zwei Siebenmetern parierte er einige hochkarätige Möglichkeiten der Gäste, ebenso zahlreiche Würfe aus dem Rückraum. Auf der Gegenseite ließen Fabrice Wersch und Kevin Kirr den Ball häufiger passieren. „Von unseren Torleuten habe ich etwas mehr erwartet", sagte Michael Stumpp. Ein weiterer Faktor für die 5:1-Führung der Gastgeber nach sieben Minuten war ein weiterer Akteur mit Schmidener Vergangenheit: Marco Melo. Der Rückraumspieler traf zu Beginn der Partie dreimal und war insgesamt fünfmal erfolgreich. In einer, sowohl in der Abwehr als auch im Angriff, erfolgreichen Phase Mitte der ersten Hälfte verkürzten die Schmidener den Rückstand (9:10).

Wie schon in der ersten Hälfte starteten die Gastgeber auch im zweiten Durchgang mit deutlich mehr Erfolgserlebnissen und bauten ihren Vorsprung auf bis zu sechs Tore aus (24:18). Doch wie zuletzt gegen den SKV Oberstenfeld gelang es dem TSV-Verbund auch in Waiblingen, den Spielstand nach ständigem Rückstand gegen Ende der Partie auszugleichen, als Daniel Frank das 25:25 erzielte. Der 24-Jährige überzeugte gegen den Nachbarverein als bester TSV-Werfer mit neun Treffern und immer wieder auch mit seinen zupackenden Nebenmännern in der Abwehr. „Er ist sehr gut im Eins-gegen-eins, offensiv genauso wie defensiv", sagte Michael Stumpp über den Rückraumspieler, der abgesehen von seinen zwei Zwei-Minuten-Strafen durchgehend auf dem Feld stand. Eine ähnliche Kondition fehlte bei manchen seiner Nebenmänner. „Man hat gemerkt, dass einige Spieler zuletzt krank waren", sagte Michael Stumpp. So wie Axel Steffens, der zunächst nicht mitwirkte. Am Ende hatte der Kapitän neben sechs Treffern auch einige Fehlversuche zu Buche stehen. Gleich zwei seiner Würfe parierte Marc Krammer dabei in der Schlussphase.

Auch deshalb hatten die Gastgeber das bessere Ende für sich und feierten – mit Ausnahme von Marc Krammer – kurz darauf ihren Erfolg. „Das war ein richtig gutes Spiel von uns", sagte der Waiblinger Trainer Tim Baumgart, der in der vergangenen Saison noch die Handballer des TSV Schmiden angeleitet hatte. Er freute sich aber nicht nur über den Triumph: „Ich bin froh, dass das Derby so fair geblieben ist."

TSV Schmiden: Wersch, Kirr – Frank (9), Steffens (6/1), Büchte (4/2), Hellerich (3), Lehmkühler (2/1), Klenk (2), Schäfer (1), Joos (1), Müller (1), Stump, Bürkle, Walz.

erstellt von Dominique Wehrle von der Fellbacher Zeitung