Emotionale Verabschiedungen

  29.04.2019    Handball Männer Männer 1
Schmidener gewinnen letztes Heimspiel der Saison in der Württemberg-Liga gegen den TV Flein – 38:34.

Um gar keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Die Handballer des TSV Schmiden haben ihr abschließendes Heimspiel in der Württemberg-Liga tatsächlich in der eigenen Sporthalle ausgetragen und nicht etwa im benachbarten Bad Cannstatt in der Porsche-Arena. Ein Scherzbold hatte sich nach dem 38:34-Sieg gegen den TV Flein erlaubt, in den offiziellen Spielberichtsbogen die Zuschauerzahl 4200 (!) einzutragen. „Ich weiß nicht, wie das zustandegekommen ist. Tatsächlich waren es etwa 300“, sagte der Abteilungsleiter Wolfgang Bürkle.

Vor der Begegnung hatte er noch einmal reichlich Arbeit zu verrichten, galt es doch, das Trainerteam um Henning Fröschle (pausiert) und auch mehrere Spieler zu verabschieden. „Ich glaube, das hat länger gedauert als die gesamte erste Spielhälfte, bis jeder seinen Händedruck, seinen Blumenstrauß, ein paar Süßigkeiten und ein paar freundliche Worte mit auf dem Weg hatte“, sagte Wolfgang Bürkle. Konkret waren es etwa Benedikt Krauß, Sebastian Stump (pausieren beide), Mirko Büchte (zum VfL Waiblingen) und Jan Hellerich (SV Kornwestheim), die noch ein Dankeschön vom Abteilungsleiter und seinem Team erhielten.

Und besonders emotional war die Verabschiedung von Kapitän Simon Junker, auch wenn der familiär bedingt nur eine Pause einlegen will und dem Verein wie auch Sebastian Stump (bleibt Sportlicher Leiter) nicht verloren geht. „Er ist seit frühester Kindheit bei uns, er war auch dabei, als wir 2009 mit der B-Jugend im Viertelfinale um die deutsche Meisterschaft gegen den VfL Gummersbach gespielt haben. Da fehlt plötzlich etwas Entscheidendes, das ist schon ein paar Tränen wert“, sagte Wolfgang Bürkle.

In sportlicher Hinsicht dominierten am Samstag zunächst die Gäste, ehe die Schmidener sich nach der Pause vorentscheidend auf 21:16 absetzen konnten. „Es war zu sehen, dass die Fleiner im Abstiegskampf sind und um jeden Ball kämpfen, später ist ihnen die Luft ausgegangen“, sagte Wolfgang Bürkle, der von Nico Freyhofer (acht Tore) ein ganz starkes Spiel sah. Das Fazit des Chefs zur Saison, die voraussichtlich mit Rang vier enden wird: „Wir wollten unter die ersten fünf, insofern sind wir im Soll. Es wäre aber mehr drin gewesen.“

TSV Schmiden: David, Maximilian Baldreich – Crone (6), Müller (2), Fischer (2), Junker (8), Fabian Baldreich, Büchte (1/1), Acker (2), Krauß, Hellerich (8/1), Freyhofer (8), Züfle, Klenk (1).

erstellt von Harald Landwehr von der Fellbacher Zeitung