Eine halbe Hälfte ohne Gegentor

  04.10.2016    Handball Männer Männer 1
Der TSV Schmiden startet schwach gegen die SG Schozach-Bottwartal und dominiert dann auch dank einer starken Leistung des Torwarts Fabrice Wersch – 32:23.

Fabrice Wersch hat am Sonntagabend in der Halbzeitpause des Heimspiels gegen die SG Schozach-Bottwartal sichtlich Spaß gehabt. Während seine Mitspieler in der Kabine waren, versuchte sich der Torwart des TSV Schmiden mit verschiedenen Wurfvarianten als Feldspieler.

Zu diesem Zeitpunkt führten die TSV-Handballer mit 11:9. Am Ende gewannen sie mit 32:23 und sicherten sich damit den dritten Sieg im vierten Spiel dieser Württemberg-Liga-Saison. „Den Start haben wir verpennt, aber anschließend haben wir eine sehr gute Leistung gezeigt, insbesondere Fabrice Wersch", sagte der Schmidener Trainer Michael Stumpp.

Denn dass der Torwart bei seinen fachfremden Aktionen stets ein Lachen im Gesicht hatte, egal wo der Ball landete, lag auch an seinem Auftritt vor der Pause. Mit vier seiner zahlreichen Paraden hatte der Schlussmann großen Anteil daran, dass die Gastgeber einen 5:9-Rükstand in einen 11:9-Vorsprung verwandelten. Der TSV Schmiden war schwach in sein erstes Heimspiel dieser Saison gestartet. Sowohl im Angriff als auch in der Abwehr fehlten zunächst die Lösungsmöglichkeiten. Vorne scheiterte die Mannschaft um den Spielgestalter und Kapitän Axel Steffens meist entweder an der aggressiven Abwehr der Gäste oder am Torwart Benjamin Krotz. Hinten fand sie kein Mittel gegen Philipp Krolls Würfe aus dem Rückraum. Der ehemalige Fellbacher war mit insgesamt acht Treffern der erfolgreichste Gästeangreifer und erzielte vier der ersten acht Tore seines Teams.

Dann aber änderte Michael Stumpp die Abwehrformation: Fabian Walz rückte in den Mittelblock neben Christian Joos, und Moritz Klenk, der zuvor dort agierte, verteidigte gegen Philipp Kroll. Es war der Ausgangspunkt für die Aufholjagd. Denn von nun an kamen die Gäste seltener zum Abschluss. Und wenn sie einmal einen Wurf auf das Tor brachten, war Fabrice Wersch zur Stelle. Auf der Gegenseite war insbesondere Mirko Büchte mit drei verwandelten Siebenmetern erfolgreich. So folgten bis zur Pause sechs Schmidener Tore zum 11:9.

Dementsprechend wenig hatte Michael Stumpp bei seiner Halbzeitansprache zu kritisieren. So kamen die TSV-Akteure bereits nach fünf Minuten – und damit fünf Minuten früher als ihre Gegner – aus der Kabine zurück auf das Spielfeld und beendeten damit Fabrice Werschs Ambitionen als Feldspieler. Auf seiner angestammten Position knüpfte der Schlussmann an seine Leistung aus dem ersten Durchgang an und überzeugte weiterhin – in Einzelaktionen ebenso wie im Zusammenspiel mit seinen Vorderleuten. So blieb die SG Schozach-Bottwartal um den ehemaligen Schmidener Spieler Tobias Deuring insgesamt knapp 17 Minuten (!) ohne einen Treffer. Und auch danach war die Erfolgsquote gering. Mit einer konzentrierten Leistung in der Abwehr ebenso wie im Angriff vergrößerten die Gastgeber ihre Führung vorentscheidend auf 20:11. Auch aufgrund von sechs Toren des erfolgreichsten TSV-Werfers Christian Joos feierte das Team am Ende einen deutlichen 32:23-Erfolg.

Nach dem dritten Sieg in Folge liegen die Handballer des TSV Schmiden mit 6:2 Punkten auf dem zweiten Tabellenplatz der Württemberg-Liga. „Damit sind wir mehr als im Plan. Vor allem haben wir uns von Spiel zu Spiel gesteigert", sagte Michael Stumpp über den Saisonstart und ergänzte: „Trotzdem sind wir noch in der Anfangsphase und haben noch mehr Potenzial."

TSV Schmiden: Wersch, Kirr – Joos (6), Steffens (5), Schäfer (5), Büchte (4/4), Klenk (3), Stump (3), Bürkle (5), Lehmkühler (1), Walz, Junker, Müller, Hellerich.

erstellt von Dominique Wehrle von der Fellbacher Zeitung