Ein Derby und ein Duell mit dem Bruder

Rund neun Monate ist es her, dass die Handballer der zweiten Mannschaft des TSV Schmiden als Tabellenführer der Landesliga zum Nachbarschaftsduell beim SV Fellbach gereist sind. Die Gastgeber standen damals nach 14 Spielen mit lediglich sieben Punkten auf dem zwölften Platz. Am Ende aber gewann der tabellarische Außenseiter mit 26:25. Am Samstag treffen die beiden Teams von 20 Uhr an erneut in der Fellbacher Zeppelinhalle aufeinander. Dann aber unter diametralen Voraussetzungen. Schließlich hat das SVF-Team um den Trainer Martin Mößner bereits nach den ersten fünf Begegnungen dieser Spielzeit mehr Zähler auf dem Konto als beim vergangenen Derby. Verloren haben die Fellbacher seit Saisonbeginn gar überhaupt noch nicht und belegen mit neun Punkten hinter den TSF Ditzingen den zweiten Rang. Weniger erfolgreich verlief der Saisonstart für die Schmidener Handballer. Lediglich drei Punkte stehen nach vier Spielen zu Buche, womit das Team um den Trainer Andreas Nigl den elften Platz einnimmt.

„Wir denken natürlich gern an den Überraschungscoup zurück“, sagt Martin Mößner und ergänzt: „Er ist uns aber auch ein lehrreiches Beispiel.“ Schließlich will er unter den aktuellen Voraussetzungen keinen erneuten Überraschungssieger. Dafür zählt er unter anderem auf eine gute Abwehrarbeit um den Mittelmann Vincent Kesel. Der Zugang vom SV Ludwigsburg-Oßweil ist seit dieser Saison die zentrale Figur in der Verteidigung des SV Fellbach. „Er spielt eine sehr gute Runde. Aber natürlich kann das Zusammenspiel mit den Nebenmännern noch nicht immer perfekt funktionieren“, sagt Martin Mößner.

Bei den Schmidenern wird Tim Mandel nach seiner Erkältung ins Abwehrzentrum zurückkehren. Ob  neben ihm auch Marc Schmidt auflaufen kann, entscheidet sich aufgrund von dessen Knöchelverletzung erst kurzfristig. Ungeachtet der eigenen Formation erwartet Gregor Schäfer, der Andreas Nigl als Co-Trainer unterstützt, beim Gastspiel in Fellbach „einen ganz dicken Brocken“. Mut macht ihm jedoch, dass die TSV-Spieler zuletzt beim 27:27-Unentschieden gegen den TV  Großbottwar eine Reaktion zum schwachen Auftritt davor gezeigt haben. „Das war kämpferisch und vom Kopf her deutlich besser.“ Insbesondere mit einer guten kämpferischen Einstellung will die zweite Mannschaft des TSV Schmiden auch am Samstag in Fellbach überzeugen – damit vielleicht der nächste Überraschungssieg gelingt.

Direkt hinter dem SV Fellbach wird in der Tabelle der TV Oeffingen geführt, der seine vergangenen vier Spiele gewonnen hat und am Sonntag beim TV Großbottwar zu Gast ist. Dabei stehen sich von 17 Uhr an in der Wunnensteinhalle nicht nur zwei Aufsteiger, sondern auch Brüder gegenüber – Manuel und Tobias Mühlpointner. Ersterer trainiert die Oeffinger Handballer, letzterer leitet von der Seitenlinie aus die Spieler des TV Großbottwar an. „Da gibt es keine Geheimnisse mehr, was das Spiel des Gegners angeht“, sagt der 39-jährige Manuel Mühlpointner über das Duell mit seinem drei Jahre älteren Bruder. Anstelle von Überraschungsmomenten zählt er deshalb auf eine ähnlich gute Abwehrleistung wie zuletzt beim 24:23-Erfolg gegen den SV Heilbronn am Leinbach und etwas mehr Bewegung im Angriff.