„Die Derbys waren einfach geile Events“
Maximilian Hamm
Benjamin Brack, 41, und Benjamin Koch, 40, hatten sich den Abschied von ihren Mannschaften anders gewünscht. Doch er ging einher mit dem Abstieg aus der Württemberg-Liga (TV Oeffingen) in die Verbandsliga und dem verpassten Aufstieg in die Regionalliga (TSV Schmiden). Für den einen Trainer endete das Engagement nach vier Spielzeiten unfreiwillig, der andere verabschiedete sich nach zwei Runden aus beruflichen Gründen endgültig.
Was überwiegt nach dem Saisonfinale in der Württemberg-Liga und Ihrem Abschied – Frust wegen der verpassten Ziele oder Freude über tolle Jahre?
Benjamin Brack: Selbstverständlich ist der sportliche Abstieg immer eine Enttäuschung. Diese Saison war leider von zahlreichen Verletzungen und studienbedingten Ausfällen geprägt, die wir über weite Phasen der Saison nicht kompensieren konnten. Dennoch bin ich schon etwas stolz, den TV Oeffingen in die höchste Spielklasse Württembergs geführt zu haben. Der Aufstieg gleich im ersten Jahr war natürlich verrückt. Wir sind damals mit dem Saisonziel, den Ligaverbleib zu schaffen, in die Saison gestartet und haben eine phänomenale Runde gespielt. In den darauf folgenden Jahren haben wir uns als Underdogs sensationell in der Liga gehalten. Ich habe einige Spieler jetzt vier Jahre lang betreut, und da wachsen natürlich auch Freundschaften, da man Woche für Woche sehr viel Zeit miteinander verbringt. Alles in allem bin ich jetzt aber froh, die Saison gut zu Ende gebracht zu haben, obwohl bereits seit Dezember feststand, dass der Verein eine Veränderung auf der Trainerposition vornimmt. Wir haben in der Rückrunde neun Punkte geholt und teilweise sehr gute Spiele gezeigt. Dies zeigt, dass die Moral und das Verhältnis von Trainer und Team immer in Takt war.
Benjamin Koch: Ich muss schon sagen, es ist extrem schade, dass wir es in den letzten Spielen nicht geschafft haben, unsere Leistung zu zeigen und somit den Aufstieg verpasst haben. Hier wäre auf jeden Fall mehr drin gewesen. Aber trotz allem bin ich total dankbar für die zwei Jahre beim TSV Schmiden. Hier habe ich sehr viele tolle Charaktere kennen lernen dürfen. Mit diesen talentierten Spielern hat es mega Spaß gemacht und mich als Trainer auch wieder ein Stück weitergebracht.
Was werden Sie am meisten vermissen?
Brack: Unter der Woche auf jeden Fall die Zeit mit der Mannschaft. Wir hatten die Tradition, jeden Donnerstag nach dem Training noch zusammen zu sitzen, Video zu schauen, gemeinsam zu essen, zu trinken und zu reden. Und am Wochenende wird der Adrenalinkick fehlen. Die Stunden vor dem Spiel und während des Spiels sind schon besonders. Das gute Gefühl eines Sieges ist unbeschreiblich.
Koch: Ganz klar die tollen Menschen im Verein. Mein Bruder Manuel und ich wurden sofort aufgenommen, und wir haben uns gleich bei den Pumas wohlgefühlt.