Der Tormann spielt die Musik
Kurz vor Schluss gelang Patrick Kachelmuß ein sehenswerter Heber gegen den Tormann Fabrice Wersch, der den Gegentreffer jedoch umgehend mit einem Lächeln quittierte. Es war der Treffer zum 21:41 für die Handballer des TV Flein, die am Sonntagabend beim TSV Schmiden hoffnungslos überfordert waren und wenig später mit einer 22:41-Niederlage das Feld verließen. Fabrice Wersch und seine Mitspieler hatten in dieser Begegnung der Württemberg-Liga vor den 150 Zuschauern gut lachen, sie dominierten den Tabellenletzten von Beginn an und verbesserten sich am 17. Spieltag mit dem elften Saisonsieg auf den vierten Rang im Klassement. „Wir haben ein gutes Tempo vorgelegt und es fast bis zum Schluss gehalten", sagte der Trainer Michael Stumpp, der das Team gemeinsam mit Fabian Walz verantwortet.
Besonders gut aufgelegt war am Sonntag Fabrice Wersch, der mit seinen Paraden die Gegenspieler verzweifeln ließ. Mal wehrte er den Ball mit der Hand ab, mal parierte er mit dem gestreckten Bein oder hielt sein Gehäuse mit akrobatischen Einlagen sauber. Fabrice Wersch ist bei den Schmidener Handballern nicht nur der Torwart, er ist auch der Musikwart. Vor den Begegnungen ist er in der Kabine für die Musik zuständig. Am Sonntag gegen den TV Flein legte er nicht nur vor dem Spiel die passenden Lieder auf, er war auch auf dem Feld tonangebend. Zur Halbzeit führten die Gastgeber bereits mit 19:12 und waren ihrem Gegner in allen Belangen überlegen. Nach der Pause baute der Verbund um den Kapitän Axel Steffens seine Führung auf bis zu 21 Tore aus, weil nach einer Parade von Fabrice Wersch zumeist ein Treffer für den TSV Schmiden folgte.
Besonders viele Treffer erzielte in diesem Spiel Mirko Büchte. Der gewohnt sichere Schütze von der Siebenmeterlinie – am Sonntag war er bei sieben Versuchen siebenmal erfolgreich – war aber auch nach gelungenen Spielaktionen treffsicher und kam am Ende auf zwölf Tore. Jeder Feldspieler des TSV Schmiden traf mindestens einmal gegen den Tabellenletzten. Simon Junker gehörte diesmal nicht dazu, er schaute krankheitsbedingt nur zu. Dafür war der Kreisläufer Christian Joos wieder mit dabei und fügte sich gleich wieder an seiner angestammten Position ins Mannschaftsgefüge ein. Sehr zur Freude seines Trainers, der die Leistung in der Verteidigung hervorhob. „Auch weil die Abwehr so gut gestanden ist, konnte Fabrice Wersch den Ball oft gut sehen." Christian Joos und Daniel Frank oder später auch Moritz Klenk und Tobias Müller bildeten den Mittelblock und ließen fast keine Lücke zu. Wenn doch, stand dahinter ja immer noch ihr Schlussmann – Fabrice Wersch.
Bei den Gästen aus Flein war Ivan Miletic, früher beim SV Fellbach aktiv, mit sechs Treffern der erfolgreichste Werfer. Mihailo Durdevic erzielte fünf Tore. Ansonsten kam recht wenig von dem Team, das mit nur sechs Zählern ganz am Ende der Tabelle steht und um den Verbleib in der Württemberg-Liga bangen muss. „Ich habe mit etwas mehr Gegenwehr gerechnet", sagte Fabian Walz, der nun mit Michael Stumpp und der Mannschaft dem Spiel am kommenden Samstag, 20 Uhr, bei der SG Schozach/Bottwartal entgegensieht. Der Tabellenneunte um den Ex-Schmidener Tobias Deuring setzte sich zuletzt beim TV Mundelsheim mit 30:22 durch. Ganz sicher mit dabei sein wird dann auch wieder der Tor- und Musikwart Fabrice Wersch, der dem Spiel gegen den TV Flein auch auf dem Feld seine eigene Note verlieh.
TSV Schmiden: Wersch, David – Büchte (12/7), Steffens (6), Frank (5), Bürkle (4), Joos (3), Klenk (3), Lehmkühler (3), Schäfer (2), Hellerich (1), Müller (1), Stump (1).