Der Spielmacher kann nur noch zuschauen

  23.01.2020    Handball Männer Männer 1
Lucca Holder, der 26-jährige Rückkehrer beim TSV Schmiden, pausiert zurzeit verletzungsbedingt auf dem Feld, möchte aber in der nächsten Saison wieder bei seinem Heimatverein angreifen.

Ein versierter Spielmacher hätte den Handballern des TSV Schmiden im Spitzenspiel beim VfL Waiblingen ganz gutgetan. So einer wie Lucca Holder zum Beispiel. Doch der 26-Jährige war am vergangenen Freitagabend nur als Zuschauer in der Waiblinger Rundsporthalle dabei, als seine Mannschaft in der Württemberg-Liga mit 24:32 verlor. Seit Anfang Dezember, als er sich im Spiel beim TV Neuhausen/Erms verletzte, kann er nicht mehr mitmachen. Die Folgen einer Schultereckgelenksprengung auf der rechten Seite zwingen ihn zur Pause. Das ist ausgesprochen unglücklich für einen sportlichen Typen wie Lucca Holder, der jetzt aber nach anfänglichen Bewegungseinschränkungen zumindest im Alltag wieder besser zurechtkommt – auch wenn er seinen rechten Arm noch nicht zu sehr belasten darf. Die sportliche Auszeit kommt indes seinem Studium zugute: Im April steht die Abgabe seiner Masterarbeit an. Lucca Holder studiert Luft- und Raumfahrttechnik an der Universität Stuttgart. Und weil ihn das nicht ausfüllt, hat er noch das Studium des Wirtschaftsingenieurwesens drangehängt. Hier beginnt er dann im Mai mit der Abschlussarbeit. Bis dahin ist die Handball-Saison beendet, und sie wird nach Lage der Dinge ohne Lucca Holder enden. Vier Monate Pause waren nach der Operation Mitte Dezember die Aussicht, da besteht für ihn wenig Hoffnung, doch noch aktiv ins Geschehen eingreifen zu können. „Ich muss ja rechts auch erst einmal wieder Muskeln aufbauen, zurzeit fühlt sich das ziemlich schlapp an“, sagt Lucca Holder.

Was er am Freitag von seinen Mitspielern gesehen hat, war nicht in seinem Sinne. Und doch ist er zuversichtlich, dass es noch klappen könnte mit dem Aufstieg in die Baden-Württemberg-Oberliga. Dort und sogar noch eine Liga weiter oben kennt Lucca Holder sich ganz gut aus. Nach der Saison 2013/2014 war der Schmidener von seinem Heimatverein zum Drittliga-Aufsteiger TSV Neuhausen/Filder gewechselt. Doch die Mannschaft um den ehemaligen Schmidener Coach Alexander Prasolov (heute bei der SV Remshalden) konnte sich in der dritthöchsten deutschen Spielklasse nicht halten und stieg umgehend wieder ab. In der Saison 2015/2016 traf Lucca Holder dann in der Baden-Württemberg-Oberliga auch auf den Aufsteiger TSV Schmiden, der sich jedoch am Ende der Runde gleich wieder aus dieser Liga verabschiedete. Genauso wie das Team des TSV Neuhausen/Filder, das die Liga mit Lucca Holder in die andere Richtung verließ und die Rückkehr in die dritte Liga schaffte. Doch vor rund einem Jahr entschied sich der Spielmacher, zu seinem Heimatverein zurückzukehren. Hier übernahm er gleich wieder eine wichtige Rolle, gehörte zu den treffsichersten Werfern beim TSV Schmiden. Lucca Holder plant auch die nächste Spielzeit in Schmiden – dann aber nicht mehr als Zuschauer, sondern wieder als versierter Spielmacher auf dem Feld.

erstellt von Maximilian Hamm von der Fellbacher Zeitung