Der Rechtsstreit geht weiter

  22.04.2020    Handball Männer Männer 1
VfL Waiblingen wehrt sich erneut, TSV Schmiden muss warten.

Diese spezielle Geschichte in dieser außergewöhnlichen Handball-Saison beginnt am 15. September des Vorjahres mit der Begegnung zwischen den Mannschaften des TSV Schmiden und des VfL Waiblingen. Doch genau genommen beginnt sie erst in der finalen Spielminute dieses Treffens in der Württemberg-Liga. Denn eine Szene, in die der Schmidener Lucca Holder und der Waiblinger Lukas Baumgarten verwickelt waren, war der Auslöser eines Rechtsstreits, der heute noch nicht beendet ist. Auch wenn der Handballverband Württemberg (HVW) an diesem Dienstag die Entscheidung über das Ende und den Ausgang der Saison bestätigt hat, ist die Runde für die beiden beteiligten Teams noch nicht vorbei. Am Montag haben die Verantwortlichen des VfL Waiblingen ein Revisionsverfahren beim Bundesgericht des Deutschen Handball-Bunds (DHB) eingereicht. Der Ausgang ist auf unbestimmte Zeit offen, der Aufsteiger in die Baden-Württemberg-Oberliga wird nun von höchster Sportinstanz bestimmt. Nach diesem Urteil stünden den Beteiligten nur noch zivilrechtliche Schritte zur Verfügung.

In Zeiten der Coronavirus-Pandemie kämpfen zwei Parteien ohne Handball um den Aufstieg. Zu Beginn dieses Rechtsstreits, dieser liegt jetzt mehr als sieben Monate zurück, war der Begriff SARSCoV-2 noch nicht im Umlauf. Zwei Tage nach der 24:26-Niederlage im September hatten die Verantwortlichen des VfL Waiblingen aufgrund eines aus ihrer Sicht spielentscheidenden Regelverstoßes der Schiedsrichter Protest eingelegt gegen die Wertung. Gut drei Monate später entschied das Verbands-Sportgericht zugunsten des Klägers, annullierte das Hinspiel und setzte ein Wiederholungsspiel an. Dieses gewannen die Waiblinger am 14. Februar mit 26:22. Doch sie spielten unter Vorbehalt, denn die Abteilungsleitung des TSV Schmiden um den Vordenker Wolfgang Bürkle hatte am 27. Dezember Berufung eingelegt gegen das Urteil. Am 3. April folgte das Verbandsgerichts den Ausführungen und kippte die Entscheidung des Verbands-Sportgerichts. Nun folgt also das Revisionsverfahren. „Ich bin verwundert, das da noch was kommt von der Gegenseite“, sagt Wolfgang Bürkle. Offenbar waren schon Glückwünsche zum Aufstieg von Seiten des VfL Waiblingen in Schmiden eingegangen. Doch Frank Ader aus dem VfL-Vorstand sagt: „Es ist nicht hochwahrscheinlich, dass in der Revision anders entschieden wird. Aber es war auch außergewöhnlich, dass beim Verbandsgericht über denselben Sachverhalt anders entschieden wurde als beim Verbands-Sportgericht.“

erstellt von Maximilian Hamm von der Fellbacher Zeitung