Der HC versucht es mit Halbgas – und scheitert

  18.04.2023    TSV Schmiden Handball Frauen Frauen 1
Im Derby beim VfL Waiblingen II enttäuschen die Handballerinnen des HC Schmiden/Oeffingen auf ganzer Linie und verlieren zu Recht mit 29:31 (14:17).

So richtig konnte sich Steffen Irmer-Giffoni den Auftritt seiner Entourage am vergangenen Freitagabend im Nachbarschaftsderby bei der Bundesliga-Reserve des VfL Waiblingen nicht erklären. Mit 29:31 verloren die Handballerinnen des HC Schmiden/Oeffingen die Partie in der Württemberg-Liga und können nun nicht mehr aus eigener Kraft Meisterinnen werden.

Tempospiel? Fehlanzeige. Durchschlagskraft im Angriff? Fehlanzeige. Laufbereitschaft? Fehlanzeige. Zweikampfstärke in der Abwehr? Fehlanzeige. „Das war wohl unser schlechtestes Spiel in dieser Saison“, konstatierte der Schmidener Trainer unmittelbar nach der Partie. „Wenn man in der Liga nur mit Halbgas spielt, kann man gegen jeden Gegner verlieren.“

Wegen der Niederlage im vorletzten Saisonspiel hat nun der Verbund der TG Biberach, der wie der HC Schmiden/Oeffingen bereits als Aufsteiger in die Baden-Württemberg-Oberliga feststeht, beste Chancen, auch den Meistertitel zu gewinnen. Noch steht das Team zwar – mit weniger Minuspunkten – auf dem zweiten Platz, weil es eine Partie weniger bestritten hat. „Jetzt müssen wir auf einen Ausrutscher der Biberacher hoffen und natürlich unser letztes Heimspiel gewinnen“, sagte Steffen Irmer-Giffoni. Dieses steht am kommenden Samstag gegen die SG Hofen/Hüttlingen im Terminkalender. Die TG Biberach spielt gegen den TV Flein und muss eine Woche später, am 29. April, noch einmal ran – beim VfL Waiblingen II.

Am Freitag konnte in der Rundsporthalle lediglich Jessica Johannes mit sechs Treffern bei den Gästen überzeugen. Larissa Bürkle kam zwar auf acht Tore, drei davon erzielte sie vom Siebenmeterstrich, die Torjägerin wurde aber vor allem in den ersten 30 Minuten viel zu selten von ihren Mitspielerinnen ins Spiel eingebunden. Dass sie sich wieder einer Sonderbewachung erfreute, war nichts Neues, „aber wir haben das in der Vergangenheit spielerisch schon viel besser gelöst“, sagte der HC-Trainer. Lediglich dreimal kam Larissa Bürkle vor der Pause zum Torabschluss – einmal davon vom Siebenmeterstrich – dreimal zappelte der Ball in den Maschen. Erst in der Schlussphase der Begegnung wurde die Rückraumspielerin des Öftern von ihren Mitspielerinnen in Szene gesetzt. Viel zu spät.

„Wir haben zu wenig investiert, die Waiblingerinnen wollten den Sieg augenscheinlich mehr als wir“, sagte Steffen Irmer-Giffoni, der beim Stand von 8:7 für den VfL II und nach acht technischen Fehlern seines Teams die ersten Auszeit nahm (18. Minute). Genützt haben seine Worte indes nicht viel. Zur Pause führten die Gastgeberinnen um ihren Trainer und Ex-Fellbacher Harald Beilschmied mit 17:14. Ein Rückstand, den die Gäste in den zweiten 30 Minuten nicht mehr wettmachen konnten. Zwar verkürzten sie ein ums andere Mal bis auf ein Tor, „aber immer, wenn wir das Spiel hätten drehen können, haben wir den Ball weggeschmissen“, sagte Steffen Irmer-Giffoni.

Obendrein ging diesmal das Duell der Torhüterinnen klar an den VfL Waiblingen II. Was freilich auch daran lag, dass Michelle Hoffrichter und Sonja Pott, die beide beim HC zum Einsatz kamen, kaum Unterstützung von ihrer Abwehr bekamen.

HC Schmiden/Oeffingen: Hoffrichter, Pott, Lena Bürkle – Larissa Bürkle (8/3), Johannes (6), Ugele (4), Weckerlein (3), Steiner (2), Zeidler (2), Rieger (2), Dehmel (1), Richter (1), Matziol.

erstellt von Susanne Degel von der Fellbacher Zeitung