Der Aufsteiger überzeugt im Angriff

  26.09.2017    Handball Frauen Frauen 1
Die Frauen des TSV Schmiden bezwingen den TSV Nordheim in heimischer Umgebung mit 41:28. Die Rückraumspielerin Judit Lukacs trägt mit acht Toren zum Erfolg bei und eilt, während ihre Mitspielerinnen feiern, in die nächste Sporthalle.

Nach dem 41:28-Sieg mit den Handballerinnen des TSV Schmiden gegen den TSV Nordheim hatte es Judit Lukacs am Samstagabend eilig; sie wollte noch schnell bei ihrem zweiten Team vorbeischauen. Die Rückraumspielerin, die vor dieser Saison vom SV Ludwigsburg-Oßweil zum TSV-Verbund gewechselt war, hat noch eine weitere Aufgabe: Sie trainiert die Frauen der SKV Rutesheim in der Bezirksliga. Eigentlich wollte sie ja auf das Spiel in Schmiden gänzlich verzichten, doch dann verletzte sich ihre Mitspielerin und Schwester Reka Katona-Lukacs, sodass die beiden ihre Rollen tauschten. Die neue Aufgabenverteilung wirkte sich positiv auf die Schmidener Handballerinnen aus, die mit Judit Lukacs und ihren acht Treffern auch ihr zweites Spiel in der Württemberg-Liga gewannen. „Sie hat die B-Trainerlizenz und auch als Spielerin Erfahrung in dieser Liga, das bringt uns enorm viel“, sagte Thomas Fürst, der Trainer des TSV Schmiden.

Im Grunde genommen hätte Judit Lukacs schon eine Viertelstunde vor dem Spielende aus der Halle eilen können, in der Schlussphase saß sie nur auf der Bank. Das lag daran, dass die Begegnung zu diesem Zeitpunkt beim Stand von 32:19 längst entschieden war. Zu groß war die Überlegenheit, mit der die Gastgeberinnen vor den 80 Zuschauern agierten. Allerdings erst, nachdem sie die Abwehr umgestellt hatten. Thomas Fürst wählte zunächst eine offensive Verteidigung, veränderte jedoch recht schnell die Ausrichtung. In der Folge ließen die Handballerinnen des TSV Schmiden sechs Minuten lang keinen Gegentreffer zu und bauten ihren Vorsprung bis zur 27. Spielminute auf 19:11 aus. Zur Pause führten sie bereits mit 22:12, so dass es für Thomas Fürst schwierig war, seine Spielerinnen zu einer noch intensiveren Abwehrarbeit nach der Halbzeit zu motivieren. „Da waren wir nicht konsequent genug, aber dafür bin ich mit der Leistung im Angriff sehr zufrieden.“

Das wiederum lag nicht nur an Judit Lukacs, sondern zum Beispiel auch an Lena Ugele, die zehn Treffer erzielte und dabei von der Siebenmeter-Linie bei sechs Versuchen fehlerlos blieb. In den finalen sieben Minuten bekam der Aufsteiger noch zwei Siebenmeter zugesprochen,  diese durfte Lena Ugele aber nicht mehr werfen. Thomas Fürst bestimmte die Jugendspielerin Lara Laufer als Schützin. „Lena hatte schon zehn Tore erzielt, das hat gereicht“, sagte der Trainer und lachte. Überhaupt hatten die Schmidener Akteure gut lachen, sie scherzten auf der Bank und hatten sichtlich Spaß auf dem Spielfeld. Nina Beyerle beteiligte sich mit sechs Toren, Melanie Scheifele war viermal erfolgreich. Die Gäste aus Nordheim, die in den vergangenen drei Spielzeiten in dieser Liga die Plätze zwei, sechs und vier belegt hatten, waren chancenlos.

Nach dem Spiel feierten die Zugänge Nina Beyerle und die Torfrau Kim-Nicole Bauer in der Kabine ihren Einstand. Judit Lukacs war da längst nicht mehr da. Sie war schon auf dem Weg zu ihrem Team der SKV Rutesheim, das sich auswärts der Spvgg Renningen mit 19:23 geschlagen geben musste – wohl die einzige schlechte Nachricht für Judit Lukacs am Samstagabend.

TSV Schmiden: Bauer, Ihring – Ugele (10/6), Lukacs (8), Beyerle (6), Scheifele (4), Patolla (3), Pohl (3), Kurzweg (2), Zettl (2), Laufer (2/2), Wolf (1), Castor, Kost.

erstellt von Maximilian Hamm von der Fellbacher Zeitung