Dem Meister nur eine Hälfte lang ebenbürtig

  23.04.2018    Handball Männer Männer 1
Der TSV Schmiden kommt im Heimspiel gegen den Primus TV Bittenfeld II nach überzeugendem ersten Abschnitt nicht um eine 32:38-Niederlage herum und muss damit dem VfL Waiblingen den zweiten Platz in der Württemberg-Liga überlassen.

Sie haben gut begonnen, ehe der Konkurrent vorbeizog. In den ersten 30 Spielminuten haben die Handballer des TSV Schmiden, bis dahin auf dem zweiten Platz der Württemberg-Liga, dem Spitzenreiter TV Bittenfeld II am Samstag auf Augenhöhe Paroli geboten. Nach dem Seitenwechsel konnten die Hausherren mit der Klasse des feststehenden Meisters aber nicht mehr mithalten und verloren gegen die routiniert aufspielenden Gäste vor rund 250 Zuschauern mit 32:38 (16:17).

Damit mussten die Schmidener um den Trainer Henning Fröschle – nach gutem Saisonbeginn – auch einen anderen Konkurrenten vorbeiziehen lassen. Nun beansprucht der punktgleiche VfL Waiblingen den zweiten Rang im Klassement für sich, der nach den beiden ausstehenden Begegnungen Aufstiegsspiele verspricht. Auch Henning Fröschle würde mit seinem Team gerne die Saisonverlängerung bestreiten, doch die Chancen darauf und den damit möglichen Sprung in die Baden-Württemberg-Oberliga sind nach der Niederlage gegen den Ligaprimus deutlich gesunken. „Uns wurden von ein paar Bittenfelder Spielern die Grenzen aufgezeigt“, sagte der TSV-Trainer und bezog sich damit nicht nur auf den ehemaligen Bundesliga-Akteur Martin Kienzle, der 15 Treffer erzielte, darunter sieben per Siebenmeter, und so bester Torschütze der Partie war. Auf der Gegenseite war Moritz Klenk mit zehn Treffern erfolgreichster Werfer.

Florian Burmeister, der sechs Bittenfelder Tore beisteuerte, Daniel Sdunek oder Alexander Bischoff, die je zweimal trafen, konnten den Schmidenern ebenfalls als Lehrmeister dienen. Wobei der Lernprozess seitens der TSV-Akteure nicht so schnell erfolgte, als dass er die Niederlage hätte abwenden können. Eine schnelle Umsetzung gelang indes dem Gegner. Denn anfangs überraschten die Gastgeber den TV Bittenfeld II mit Tempo, Kombinationen, Risikofreude und viel Druck. Der Tabellenführer schien überrumpelt, und so führte das TSV-Team in der 23. Spielminute mit 13:11. Doch nach und nach stellten sich die Gäste auf die Schmidener Spielweise ein.

Mit gelungener Abwehrarbeit und einem gut aufgelegten Jan David im Tor gelang es den Hausherren bis zur Pause, die Partie ausgeglichen zu gestalten. Das änderte sich allerdings in der zweiten Spielhälfte. Waren die Bittenfelder bisher meist mit Einzelaktionen erfolgreich, fanden sie nun mehr und mehr als Team zusammen, während den TSV-Akteuren immer öfter der Ball und damit die Kontrolle über das Spielgeschehen entglitt. In der 35. Minute führten Martin Kienzle und seine Teamgefährten bereits mit 21:17, bis zur Schlusssirene liefen die Schmidener einem Rückstand hinterher. „Die Bittenfelder haben die Klasse, sich in einem Spiel zu entwickeln, sie haben sich auf uns eingestellt“, sagte Henning Fröschle. Er musste zuschauen, wie seine Spieler zunehmend zu viel Respekt bekamen. „Dann bewegt man sich nicht mehr frei, und dann reicht es gegen eine solche Mannschaft nicht.“

Dass die Schmidener ihre Chancen auf die Aufstiegsspiele reduziert haben, empfindet der Trainer als überaus ärgerlich. Für Henning Fröschle ist aber weniger die 32:38-Niederlage ursächlich: „Wir haben es im Februar vergeigt, als wir eine ganz schlechte Phase mit 0:8 Punkten hatten.“

TSV Schmiden: David, Maximilian Baldreich – Klenk (10), Crone (6), Fabian Baldreich (6), Acker (5/2), Büchte (3/2), Stump (1), Hellerich (1), Müller, Junker, Bürkle, Lehmkühler.

erstellt von Eva Herschmann von der Fellbacher Zeitung