Dem Derby folgt das Derby

So schwer getan wie am vergangenen Samstag haben sich die Handballer des TV Oeffingen in dieser Landesliga-Saison im Angriff noch nie. Wie sie es auch versuchten – ob aus dem Rückraum oder vom Kreis, ob aus dem Gedränge heraus oder ohne gegnerischen Einfluss – ins Tor brachten die Gäste um Andreas Drung den Ball nur selten. Lediglich 21-mal durften sie jubeln, ehe die Konkurrenten des TSV Schmiden II nach 27 Treffern auf den Schlussjubel bestanden. „Wir müssen unsere Abschlussquote massiv in die Höhe schrauben“, sagt Manuel Mühlpointner, der die Oeffinger Mannschaft gemeinsam mit Stefan Blind verantwortet. Dabei ist der TVOe nach der Begegnung in der Schmidener Sporthalle I zuletzt erneut auswärts gefordert. Allerdings muss er die Stadtgrenzen dazu erneut nicht verlassen.  Am Samstag stellt sich der Aufsteiger von 20 Uhr an beim SV Fellbach in der Zeppelinhalle vor.

Im Hinspiel, dem ersten Aufeinandertreffen der besten Mannschaften beider Vereine seit mehr als vier Jahrzehnten, bezwangen die Oeffinger den innerstädtischen Nachbar mit 31:29 und fügten dem Spitzenreiter eine von drei Niederlagen zu. „Wir sind absoluter Außenseiter, aber die Fellbacher sind gewarnt“, sagt Manuel Mühlpointner, der auf Stefan Straub (privat verhindert) verzichten muss. Für die kommende Saison können die Oeffinger derweil mit einem weiteren Zugang planen: Vom Ligakonkurrenten SV Ludwigsburg-Oßweil schließt sich der Rückraumspieler Dino Montanaro dem TVOe-Verbund an, dem als Fünftplatzierter eine weitere Spielzeit in der Landesliga bevorsteht.

Die Handballer des SV Fellbach streben unterdessen die Meisterschaft und den Aufstieg in die Württemberg-Liga an – am liebsten mit fachfremdem Aufwärmprogramm. Denn das Ergebnis am Wochenende entscheidet stets über den Trainingsauftakt am Montag. „Wenn wir gewinnen, spielen wir Fußball, sehr zu meinem Leidwesen“, sagt der Trainer Martin Mößner und lacht. Nach dem 38:29-Sieg im Spitzenspiel gegen die TSF Ditzingen am vergangenen Sonntag, dem 16. Saisonerfolg, hat sein Team die Vorbereitung auf das Nachbarschaftsduell dementsprechend mit dem größeren Ball aufgenommen. „Das Hinspiel dient uns als Motivation, wir wollen es auf jeden Fall besser machen“, sagt Martin Mößner. Zuletzt haben die Fellbacher um den flinken Außenspieler Alexander Schuhbauer ihre Angriffe stets temporeich vorgetragen und diese zumeist auch erfolgreich abgeschlossen – ganz anders als der TV Oeffingen.

Von der Oeffinger Abschlussschwäche hat am vergangenen Samstag das zweite Team des TSV Schmiden um den überzeugenden Robin Stöhr profitiert und sich zwei Zähler für den Verbleib in der Landesliga gesichert. Erstmals nach rund einjähriger Verletzungspause (Kreuzbandriss) stand dabei der Rückraumspieler Fabian Engelhart wieder auf dem Feld. Auch deshalb konnten sich Andreas Nigl und Gregor Schäfer über einen selten ähnlich üppig gefüllten Kader von 14 Spielern freuen. Ob die beiden Trainer am Sonntag (17.30 Uhr, Gemeindehalle) im Gastspiel beim SSV Hohenacker erneut die maximale Anzahl an Auswechselspielern aufbieten können ist hingegen fraglich. Fest steht bereits, dass Tim Mandel beruflich verhindert ist. „Eventuell bekommen wir wieder Verstärkung aus der ersten Mannschaft“, sagt Gregor Schäfer.