Das Rückspiel vor dem Hinspiel

  17.01.2020    Handball Männer Männer 1
Wenn sich die Mannschaften des VfL Waiblingen und des TSV Schmiden an diesem Freitag, 20.30 Uhr, zum Spitzenspiel in der Württemberg-Liga gegenüberstehen, wird das nicht das letzte Aufeinandertreffen in dieser Saison bleiben.

Die Treffer von Lukas Lehmkühler (9) und von Matthias Fischer (7) sind gestrichen. Auch die zahlreichen Paraden des Tormanns Maximilian Baldreich bedeuten nichts mehr. Und selbst die mitentscheidende Szene des Spiels kurz vor Schluss, in die Lucca Holder und Lukas Baumgarten verwickelt waren, soll nun nichts mehr entschieden haben. Denn nach Lage der Dinge wird das Hinspiel in der Württemberg-Liga zwischen den Handballern des TSV Schmiden und den Gästen des VfL Waiblingen, das die Gastgeber im September des vergangenen Jahres mit 26:24 gewonnen hatten, nach einem Protest gegen die Spielwertung von Seiten der Waiblinger Verantwortlichen in exakt vier Wochen, am 14. Februar, wiederholt. Es fehlt ganz bestimmt nicht an Brisanz, wenn sich die beiden Mannschaften an diesem Freitagabend (20.30 Uhr, Rundsporthalle in Waiblingen) zum Rückspiel vor dem Hinspiel treffen. „Wir dürfen das jetzt dennoch nicht zu hoch hängen. Auch in diesem Spitzenspiel geht es nur um zwei Punkte“, sagt Slavko Pustoslemsek, der Trainer des TSV Schmiden.

Seine Mannschaft steht mit 21:5 Punkten an der Tabellenspitze, dicht gefolgt vom TSV Alfdorf/Lorch (21:7 Punkte), doch auch das Team des VfL Waiblingen (19:5 Punkte) kämpft um die Meisterschaft und den Aufstieg in die Baden-Württemberg-Oberliga. Im jetzt annullierten Hinspiel hatte der Abwehrverbund des TSV Schmiden einen wichtigen Anteil am erfolgreichen Auftritt; die Gäste aus Waiblingen dagegen hatten sich noch nicht in Bestform gezeigt. Die ehemaligen Schmidener Sascha Laurenz, Mark Leinhos oder auch Alexej Prasolov waren blass geblieben, und auch der stämmige Kreisläufer Lukas Baumgarten war bei seinen Gegenspielern gut aufgehoben. Eben dieser Lukas Baumgarten bekam nach der Begegnung im September eine vierwöchige Sperre aufgebrummt; just in dieser Zeit mussten die Handballer des VfL Waiblingen ihre beiden Saisonniederlagen hinnehmen. Seit Anfang Oktober hat die Mannschaft um den Trainer Tim Baumgart, selbst auch mit Schmidener Vergangenheit, acht ihrer neun Spiele gewonnen. Zuletzt war sie Anfang Dezember in der Liga aktiv. Die lange Spielpause wurde nur unterbrochen vom Auftritt im Verbandspokal, in dem sie vor einer Woche mit einer 29:32-Niederlage gegen das zweite Team des TV Bittenfeld (Baden-Württemberg-Oberliga) ausgeschieden ist.

Tim Baumgart freut sich auf das Treffen an diesem Abend und hofft, dass sein Verbund eine bessere Leistung zeigen wird als bei der ersten Begegnung in dieser Saison. „Wir freuen uns auch, dass die Gerechtigkeit gesiegt hat“, sagt Tim Baumgart im Hinblick auf das angesetzte Wiederholungsspiel. Slavko Pustoslemsek sieht den Gegner aus Waiblingen in der Favoritenrolle.  Wohl auch, weil ihm in Lucca Holder verletzungsbedingt eine wichtige Stütze fehlt. Zuletzt hat es jedoch auch ohne den Spielmacher ganz gut funktioniert, der TSV hat seine Erfolgsserie auf sieben Siege nacheinander ausbauen können. „Wir können selbstbewusst in dieses Spiel gehen und werden versuchen, unsere Stärken durchzubringen“, sagt Slavko Pustoslemsek.

Zum Start ins neue Jahr gewannen die Schmidener Handballer ihr Heimspiel gegen den Tabellenvierten SG Schozach-Bottwartal mit 29:26. Bester Werfer war dabei Matthias Fischer mit 13 Treffern. Diese Durchschlagskraft aus dem Rückraum erhofft Slavko Pustoslemsek sich auch an diesem Freitagabend in Waiblingen. Von Matthias Fischer oder auch von Lukas Lehmkühler. Und vor allem wäre es gut für den Tabellenführer TSV Schmiden, wenn diese Treffer dann nicht nur zum Sieg führten, sondern auch darüber hinaus bestehen blieben.

erstellt von Maximilian Hamm von der Fellbacher Zeitung