Daniel Toth entscheidet das Stadtderby

  01.04.2019    Handball Männer Männer 1
Die Mannschaft des SV Fellbach gewinnt am Samstagabend in der Württemberg-Liga gegen den Nachbarn TSV Schmiden nach dem abschließenden Treffer mit 26:25 und baut ihre Serie auf 14 Spiele ohne Niederlage aus.

In der finalen Spielminute wirft Matthias Fischer den Ball neben das Tor. Auf der anderen Seite wirft Daniel Toth wenig später den Ball ins Tor. Die gastgebenden Handballer des SV Fellbach gewinnen dieses Stadtderby in der Württemberg-Liga mit 26:25 (14:11), weil sie am Samstagabend in den entscheidenden Situationen besser sind; weil sie aus guter Erfahrung selbstbewusster agieren. 14 Spiele hat die Mannschaft um den Spielertrainer Andreas Blodig nicht mehr verloren – die bis heute letzte Niederlage datiert vom 9. November 2018. Es war das Hinspiel in Schmiden, in dem die Fellbacher mit einer ersatzgeschwächten Aufstellung mit 25:36 unterlagen. Der Verbund des TSV Schmiden dagegen muss gerade eine Negativserie verarbeiten. Vier Niederlagen nacheinander haben dem ehemaligen Tabellenführer zugesetzt und ihn zum Verfolger degradiert. Nun ist er nicht mal mehr erster Verfolger des Ligaprimus SV Leonberg/Eltingen, der am Freitagabend überraschend gegen den Tabellenvorletzten SG BBM Bietigheim II verloren hatte. Denn der formstarke SV Fellbach hat ihn – zumindest was die Pluspunkte betrifft – im Klassement überholt. „Wenn wir die Chance auf den Aufstieg haben, werden wir sie wahrnehmen“, sagt der SVF-Abteilungsleiter Dieter Pfeil.

Die Schmidener Handballer würden ja selbst gern aufsteigen, sie haben jedoch auch die jüngste Vorlage des Tabellenführers SV Leonberg/Eltingen nicht verwerten können. Und das lag weniger an dem Fehlwurf von Matthias Fischer, der ja erst kürzlich nach einer Handverletzung in den Kader zurückgekehrt war, als vielmehr an der Personalsituation im Gesamten. Bezeichnend dafür ist die Tatsache, dass der Schmidener Kapitän Simon Junker nach rund zwei Monaten Verletzungspause und so gut wie keinen Trainingseinheiten schon wieder eine wesentliche Rolle übernehmen musste und in diesem Stadtderby kämpferisch zu den Besten seines Teams zählte. Die treffsichersten Werfer mit jeweils sieben Toren waren der Kreisläufer Jan Hellerich und Christoph Acker, der gegen seinen ehemaligen Verein besonders motiviert schien. „Wir haben alle kein Motivationsproblem. Wir bekommen jetzt eben die Quittung für die vielen Verletzten, aber wir haben diese Runde noch nicht abgehakt“, sagte der Schmidener Trainer Henning Fröschle, der aufgrund einer Sperre während der 60 Spielminuten nicht bei seinem Team sein durfte. Er sah sich die Begegnung vom gegenüberliegenden Spielfeldrand aus an.

Beim SV Fellbach ist am Samstag vor den rund 500 Zuschauern in der Zeppelinhalle gar nicht aufgefallen, dass der etatmäßige Tormann Benjamin Krotz aus privaten Gründen fehlte. Jan Sedlacek parierte gleich den ersten Ball, der auf sein Gehäuse geflogen kam, und sammelte damit das nötige Selbstvertrauen, das ihn anschließend durch das Spiel begleitete. Seine Vorderleute erarbeiteten sich bis zur Pause einen 14:11-Vorsprung, auch weil der ganz junge Till Wente mit zwei Treffern sein Talent aufblitzen ließ. Sehr zur Freude seines Vaters Udo Wente, dem Geschäftsführer des SV Fellbach, den es auf der Tribüne nicht auf seinem Sitz hielt. Doch maßgeblich für den Erfolg ihrer Mannschaft waren, wie so oft in dieser Saison, Andreas Blodig, Constantin Schäfer oder auch Juri Sawada verantwortlich. Sie erzielten zusammen 15 Tore. Die Gäste aus Schmiden kämpften sich nach der Pause zurück, doch ganz am Ende scheiterten sie. Die Fellbacher Handballer gewannen, weil sie am Samstagabend in den entscheidenden Spielsituationen besser waren; weil sie aus schon guter Erfahrung selbstbewusster agierten.

SV Fellbach: Sedlacek, Nowak – Constantin Schäfer (6/1), Blodig (5), Sawada (4), Rauch (2), Moritz Schäfer (2), Toth (2), Till Wente (2), Brunner (1), Pfeil (1), Felix Wente (1), Bauer, Schuhbauer.

TSV Schmiden: David, Maximilian Baldreich – Hellerich (7), Acker (7/5), Junker (4), Büchte (2), Klenk (2), Fabian Baldreich (1), Fischer (1), Züfle (1), Crone, Freyhofer, Krauß, Müller.

erstellt von Maximilian Hamm von der Fellbacher Zeitung