Corona ist auch im neuen Jahr bestimmend
Wahrscheinlich werden Dieter Pfeil und sein Sohn Maximilian am Freitagabend gemeinsam vor dem Fernseher sitzen und das Handballspiel der deutschen Nationalmannschaft bei der Europameisterschaft in Bratislava/Slowakei gegen die Vertretung von Weißrussland anschauen. Nach Lage der Dinge werden die beiden am folgenden Tag dann erneut mit dem Handball zu tun haben. Wenn der Verbund des SV Fellbach am Samstag (19.30Uhr, Zeppelinhalle) zum Jahresauftakt in der Baden-Württemberg-Oberliga die Gäste des TSV Heiningen empfängt, ist der Abteilungsleiter Dieter Pfeil wie gewohnt als Zuschauer mit dabei, Maximilian Pfeil mischt auf dem Feld mit im Team um den Spielertrainer Andreas Blodig und dessen Assistenten Thilo Burkert. Dieter Pfeil ist überzeugt, dass die Begegnung auch wirklich stattfinden wird, trotz der aktuellen Situation rund um das Coronavirus, die am vergangenen Freitag Anlass war für ein erneutes Treffen der Ministerpräsidenten. Die ohnehin komplexen und unübersichtlichen Regeln wurden noch ein bisschen komplexer und unübersichtlicher, aus dieser Runde gab es jedoch keine neuen Erkenntnisse für den regionalen Sport. Dieter Pfeil geht davon aus, dass die Verantwortlichen des Handballverbands Württemberg (HVW) nach ihrem Weihnachtsurlaub Anfang dieser Woche auch die Spiele auf Verbandsebene wiederfreigeben.
Zur Erinnerung: Anfang Dezember kam vom HVW die Meldung, dass der Verbands- sowie der Bezirksspielbetrieb sowohl bei den Erwachsenen als auch bei den Jugendlichen bis zum Jahresende ausgesetzt wird. Die besten Handballer des SV Fellbach und auch des TSV Schmiden spielten dagegen weiter, sie unterliegen in der ranghöheren Baden-Württemberg-Oberliga anderen Regeln. Nach wie vor gilt für sie alle die Coronaverordnung des Landes Baden-Württemberg vom 27. Dezember, nach der in der Alarmstufe II (Sieben-Tage-Hospitalisierungsinzidenz von sechs oder Wert der Auslastung von Intensivbetten von 450) für den Zutritt zu Sporthallen die 2G-plus-Regel anzuwenden ist. Ausgenommen von der Testpflicht sind Zuschauer mit einer Boosterimpfung. Ihnen gleichgestellt sind Geimpfte mit abgeschlossener Grundimmunisierung, wenn seit der bis dato letzten erforderlichen Impfung nicht mehr als drei Monate vergangen sind, sowie Genesene, deren Infektion nachweislich maximal drei Monate zurückliegt. Selbstverständlich gilt am Samstag in der Zeppelinhalle auch immer noch die Maskenpflicht.
Deutlich skeptischer als Dieter Pfeil sieht Sven Zeidler die Situation zu Jahresbeginn. „Ich gehe nicht davon aus, dass der HVW anders entscheiden wird als noch vor einem Monat. Die Zahlen steigen ja“, sagt der Sportliche Leiter des TSV Schmiden, der zugleich auch Coronabeauftragter der Schmidener Handballer ist. Allerdings bereiten die TSV-Teams sich bereits auf die nächsten Aufgaben vor. Die Männer in der Baden-Württemberg-Oberliga starten in dieser Woche mit einem neuen Trainer. Almir Mekic löst den Interimscoach Christian Müller ab und soll den Tabellenvorletzten vor dem Abstieg bewahren. Am Samstag, 19.30 Uhr, steht zunächst das Auswärtsspiel beim TSB Schwäbisch Gmünd auf dem Programm.
Sven Zeidler ist nicht davon ausgegangen, dass aus der politischen Entscheidungsrunde auch tatsächlich eine Veränderung der Coronamaßnahmen kommt. „Die Situation im Sport war ja schon klar geregelt. Ich erwarte nun spätestens am Dienstag eine Nachricht vom HVW“, sagt er. Die erwartet auch Dieter Pfeil vom SV Fellbach. „Wir haben doch eh schon recht strenge Regeln, ich sehe das gelassen“, sagt er. Und zugleich freut er sich, dass er während der Europameisterschaft auch wieder Handball am Fernseher verfolgen kann. „Es ist wichtig, dass unser Sport in der Öffentlichkeit auftritt“, sagt der Abteilungsleiter des SVF.
erstellt von Maximilian Hamm von der Fellbacher Zeitung