Besser als der Tabellenführer
Marvin Züfle kam am Freitagabend im Heimspiel gegen die Gäste vom HC Oppenweiler/Backnang II erst nach rund 20 Minuten aufs Spielfeld. Das ist deshalb erwähnenswert, weil Marvin Züfle für gewöhnlich von Beginn an für die Handballer des TSV Schmiden II in der Landesliga aufläuft – und nach rund 20 Minuten eine erste Verschnaufpause auf der Bank einlegt. Doch die entspannte Personalsituation im Team war nicht nur dafür verantwortlich, dass Marvin Züfle sich häufiger ausruhen konnte; sie war zumindest auch mitverantwortlich für eine sportliche Überraschung: Die Gastgeber um den Trainer Christian Schüle gewannen dieses Spiel nach zuvor drei Niederlagen in Serie gegen den bis dahin alleinigen Tabellenführer HC Oppenweiler/Backnang II mit 31:28 (15:14). „Die Stimmung bei uns war danach super bis euphorisch. Wir waren mit Unterbrechungen oft drei bis vier Tore vorn – und vom Gefühl her waren wir auch diese drei bis vier Tore besser“, sagte Christian Schüle.
Die Schmidener Handballer waren besser als der Aufstiegsanwärter, weil sie sich von den drei Niederlagen nacheinander nicht negativ beeinflussen ließen. Das Selbstvertrauen hatte nicht gelitten. Zudem bekamen sie Unterstützung aus der ersten Mannschaft: Moritz Klenk und Lars-Hendrik Crone halfen in der Landesliga aus und markierten zusammen zehn Treffer. Bester Werfer beim TSV Schmiden II war aber wieder einmal Matthias Fischer, er traf neunmal. Und dann war da ja auch noch Marvin Züfle, der trotz seiner eingeschränkten Einsatzzeit sieben Tore erzielte. Der Abwehrverbund um Fabian Walz arbeitete vorbildlich und stemmte sich immer wieder gegen die Angriffe der Gäste, deren bis dahin letzte Niederlage vom 23. September des Vorjahres datierte.
Trotz dieses Überraschungserfolgs stecken die Landesliga-Handballer des TSV Schmiden II auf dem zehnten Rang im Klassement weiterhin im Abstiegskampf. Nach einem spielfreien Wochenende stehen ihnen zwei Auswärtsbegegnungen mit direkten Konkurrenten bevor: am 23. Februar mit dem Tabellendrittletzten SG Schorndorf und am 10. März mit dem Vorletzten TV Oeffingen. „Der Sieg jetzt tut uns sehr gut, er ist ein Ausrufezeichen. Ich hoffe, dass er uns für die nächsten Spiele prägt“, sagte Christian Schüle, der am liebsten bereits am nächsten Tag weitergespielt hätte – jetzt, da sich die Personalsituation entspannt hat und Spieler wie Marvin Züfle auch mal häufiger auf der Bank ausruhen und neue Kräfte tanken können.
TSV Schmiden II: Kirr, Schippert – Fischer (9/2), Züfle (7), Crone (6), Klenk (4), Engelhart (2), Pfohe (2), Krauß (1), Freyhofer, Pelaic, Purkert, Rieck, Walz.