Aufgeheizte Stimmung und brennende Bäume
Die Bilanz des Spielers Andreas Blodig gegen die Handballer des TSV Schmiden kann sich sehen lassen: Zwei Spiele – zwei Siege. An diesem Freitag, 20 Uhr, hat nun der Trainer Andreas Blodig die Möglichkeit, diese kleine Serie weiter auszubauen, wenn die Mannschaft des SV Fellbach in der Württemberg-Liga beim Nachbarn in der Schmidener Sporthalle gastiert. In der vergangenen Saison war der ehemalige Bundesliga-Profi zu seinem Jugendverein zurückgekehrt und gewann mit seinem Team, damals noch von Martin Mößner betreut, sowohl das Hinspiel in Schmiden (35:33) als auch das Rückspiel in der Fellbacher Zeppelinhalle (34:32). Andreas Blodig geht es zwar schon wieder besser, aber für ihn kommt der Einsatz auf dem Spielfeld nach seinem Nasenbeinbruch noch zu früh. Auf der anderen Seite könnte der Schmidener Trainer Henning Fröschle vielleicht wieder auf den Kreisläufer Marco Kolotuschkin zurückgreifen. Der Rückkehrer vom Drittligisten SV Kornwestheim trainiert nach seiner Schulterverletzung schon wieder mit und könnte gerade in diesem Stadtderby Spielpraxis sammeln.
Bei den Gastgebern werden aller Voraussicht nach auch Jan Hellerich und Moritz Klenk wieder im Kader stehen, sie hatten zuletzt bei der Pokalniederlage in Waiblingen gefehlt. Henning Fröschle kann sich noch gut an die beiden Begegnungen der vergangenen Saison erinnern, seine Bilanz gegen die Fellbacher Handballer ist ja nicht so hübsch anzusehen. „Wir waren speziell im Heimspiel sehr motiviert, aber der Übereifer hat uns blockiert“, sagt der Coach, der die Mannschaft gemeinsam mit Gregor Schäfer verantwortet. Das soll an diesem Freitag anders werden, dafür hat sich das Trainerduo Videos vom Gegner angeschaut und analysiert. „Die Fellbacher spielen strukturiert, diszipliniert und schnell nach vorn, da müssen wir sie stören“, sagt Henning Fröschle, der seine Aussage auch nicht davon abhängig macht, ob Andreas Blodig nun auf dem Feld mitwirken wird oder nicht. Denn in Moritz Schäfer sieht er auf der Position des Spielmachers eine Alternative, die das Leistungsniveau des Ligakonkurrenten nicht schmälert.
Mit Stadtderbys kennt Henning Fröschle sich schon länger ganz gut aus, ist er doch in seiner Zeit als Spieler Ende der 1990er Jahre mit dem TV Bittenfeld in der Oberliga des Öfteren gegen den VfL Waiblingen angetreten. „Das waren tolle Spiele, da war eine aufgeheizte Stimmung, da hat der Baum gebrannt in der Halle“, sagt der Schmidener Trainer und erhofft sich auch an diesem Freitag eine lautstarke Unterstützung seiner Mannschaft.
Andreas Blodig hat in seiner Spielerkarriere vor seiner Rückkehr zum SV Fellbach nie gegen den TSV Schmiden gespielt. Für ihn im Trikot der SG BBM Bietigheim waren die Zweitliga-Spiele gegen den TV Bittenfeld aber immer etwas Besonderes. Und so schickt er diesmal auch seine Spieler aufs Feld. „Da muss ich niemanden mehr extra motivieren, wir freuen uns alle auf dieses Spiel“, sagt Andreas Blodig, der ja selbst ebenso wenig wie sein Co-Trainer Vincent Kesel, ins Geschehen eingreifen kann. Auch der junge Felix Wente wird aufgrund einer Fingerverletzung ausfallen. Daniel Toth und Constantin Schäfer (früher auch beim TSV Schmiden) konnten zuletzt krankheitsbedingt nicht trainieren, ihr Einsatz entscheidet sich kurzfristig. Maximilian Pfeil wird von einer Rippenprellung geplagt, er steht aber wohl im Kader.
Beim Blick auf die Tabelle ist Andreas Blodig sich durchaus bewusst, dass die Mannschaft des SV Fellbach in der vergangenen Saison besser in Form war als in dieser Runde. Damals brachte sie den Handballern des TSV Schmiden im Hinspiel die erste Saisonniederlage bei, im Rückspiel verdrängte sie den Stadtkonkurrenten vom zweiten Platz. Nun steht der SV Fellbach mit 9:11 Punkten auf dem neunten Rang, der TSV Schmiden belegt mit 13:5 Zählern den dritten Platz im Klassement der Württemberg-Liga. Andreas Blodig würde den Rückstand an diesem Freitag gern verkürzen. Und vor allem würde er seine Bilanz gegen den TSV Schmiden ganz gern ausbauen – auch wenn er diesmal nur als Trainer an der Seitenlinie dabei sein kann.