Auch eine Frage der Erfahrung
Natürlich hätte Christian Müller das Spiel gegen den Spitzenreiter und designierten Aufsteiger HSG Ostfildern am Samstagabend vor eigenem Publikum gerne gewonnen. Daraus macht der Interimstrainer der Handballer des TSV Schmiden in der Württemberg-Liga kein Geheimnis. Dass am Ende eine 28:32-Niederlage stand, war vornehmlich der Unerfahrenheit der Akteure geschuldet. Gerade einmal 21,9 Jahre betrug der Altersdurchschnitt der Schmidener Akteure. „Das ist schon sehr, sehr jung für die Württemberg-Liga“, sagt Christian Müller.
Obendrein waren vier der elf Feldspieler – Hannes Raiser, Joey König, Torben Rahn und Tim Paule – bereits zwei Stunden vor dem Anpfiff schon in der zweiten Mannschaft des TSV gefordert (siehe Meldung rechts). „Für das Aufgebot, das mir zur Verfügung stand, war das letztlich schon eine sehr ordentliche Leistung“, sagt Christian Müller. Außer den beruflich bedingt eh schon nicht mehr zum Kader gehörenden Benedikt Krauß, Ives Steinhilper und Levi Leyh fehlten am Samstagabend auch der wegen seiner im Spiel gegen den TV Oeffingen erhaltenen blauen Karte gesperrte Robin Mack sowie Matthias Fischer. Letztgenannter laboriert immer noch an einer Schulterverletzung.
Am meisten imponiert hat Christian Müller über 60 Minuten die Einstellung, mit der die Akteure zu Werke gegangen sind. Die Jungs hätten sich nie aufgegeben, immer Vollgas gespielt und sich auch etwas zugetraut. Gegen den Spitzenreiter sei das nicht selbstverständlich. Auch Magnus Riegel, der rund 50 Minuten lang zwischen den Pfosten stand, habe eine gute Leistung gezeigt.
Bis zu 10:10 (19. Minute) konnten die Gastgeber das Spiel offen gestalten, dann zog der Favorit bis zur Pause auf 17:14 davon. Näher als auf diese drei Tore sind die Schmidener im zweiten Durchgang aber nicht mehr an den Gegner herangekommen. Das 22:30 zehn Minuten vor dem Ende bedeutete den größten Rückstand. Danach berappelten sich die TSV-Spieler um ihren erfolgreichsten Werfer Tobias Maurer (zehn Tore, davon drei vom Siebenmeterstrich) aber noch einmal, ließen in der Schlussphase nur noch zwei Gegentreffer zu und trafen selbst vorne noch sechsmal. Mehr als eine Ergebniskosmetik war aber nicht drin.
Das nächste Spiel bestreitet der TSV Schmiden erst wieder am Sonntag, 16. April, 17 Uhr, beim Ligaschlusslicht SKV Oberstenfeld. „Unser Saisonziel ist nach wie vor der dritte Platz. Deshalb müssen und wollen wir unsere beiden letzten Spiele auf jeden Fall noch gewinnen“, sagt Christian Müller.
TSV Schmiden: Scheiner, Riegel – Maurer (10/3), Gühne (7), Raiser (3), König (3), Kandic (2), Feirabend (2/1), Siebel (1), Rahn, Züfle, Paule, Thülly.
erstellt von Susanne Degel von der Fellbacher Zeitung