36 Treffer sind an diesem Tag nicht genug

  29.01.2018    Handball Männer Männer 1
Der TSV Schmiden unterliegt in der Württemberg-Liga der SG Schozach-Bottwartal mit 36:39.

Das Trikot von Jan Hellerich war schon in der ersten Spielhälfte blau-grau, nicht mehr blau-weiß, wie die Sportkleidung seiner Mitspieler. Das lag an den intensiven Kämpfen am Kreis, in denen seine Gegenspieler mit ihren harzbeklebten Händen zugriffen. Jan Hellerich konnte sich dennoch immer wieder durchsetzen, erzielte sieben Treffer für die Handballer des TSV Schmiden und war damit gemeinsam mit Simon Junker der erfolgreichste Werfer seines Teams. Doch das war am Samstagabend vor den rund 200 Zuschauern nicht genug. Die Gäste der SG Schozach-Bottwartal verdarben dem Tabellenzweiten den Jahresauftakt in der Württemberg-Liga und gewannen mit 39:36 (18:15). „Das war ein guter und lauffreudiger Gegner, uns hat die Konsequenz gefehlt“, sagte der Trainer Henning Fröschle, der die Mannschaft gemeinsam mit Gregor Schäfer anleitet.

Besonders gut bei den Gästen war in dieser Begegnung der Spielmacher Dennis Saur, der immer wieder seine Klasse bewies. Sowohl beim Torwurf – der 35-Jährige war mit neun Treffern der erfolgreichste Schütze in der Halle – als auch bei seinen zahlreichen Pässen, mit denen er seine Mitspieler in Szene setzte. Der frühere Spielgestalter des SV Fellbach, der nur noch bis Ende dieser Saison bei der SG Schozach-Bottwartal spielen wird, war von den Schmidener Handballern nicht zu bremsen. Nun ist es ja so, dass Dennis Saur schon aufgrund seiner Rolle auf dem Spielfeld in weniger Zweikämpfe verwickelt wird als etwa Jan Hellerich am Kreis und deshalb am Samstag auch mit einem recht sauberen Trikot über das Feld lief. Dennoch war auffällig, wie viele Freiheiten Dennis Saur speziell in der zweiten Hälfte genoss. „Wir waren zu passiv, zu defensiv in der Abwehr. Wenn ein Spieler einen Zweikampf verloren hat, war keiner da, der ausgeholfen hat“, sagte Henning Fröschle.

Die lange Punktspielpause ließ der Schmidener Trainer nicht als Grund für diese Niederlage gelten. Zuletzt hatte seine Mannschaft in der Württemberg-Liga vor mehr als sechs Wochen auf dem Feld gestanden. Die Serie von fünf Siegen nacheinander ist nun also gleich im ersten Spiel des Jahres gestoppt. Dennoch bleibt der Verbund des TSV Schmiden als Tabellenzweiter der erste Verfolger des Ligabesten TV Bittenfeld II. „Die Moral stimmt im Team, wir haben uns immer wieder  herangekämpft“, sagte Henning Fröschle, der in Sebastian Bürkle und Fabian Baldreich zwei angeschlagene Spieler im Kader hatte. Dies jedoch erklärt nicht die vielen Fehlwürfe der Gastgeber, die vielmehr auf das hektische Angriffsspiel zurückzuführen waren. Und dazu kamen eben die Probleme in der Abwehr, die am Samstag 39 Gegentreffer zuließ – so viele wie in keinem Spiel dieser Saison zuvor. Das Hinspiel hatte der TSV Schmiden noch mit 37:31 gewonnen. Jan Hellerich hatte zu Saisonbeginn Ende September des vergangenen Jahres nur zwei Treffer markiert, Dennis Saur gar keinen. Diesmal waren diese beiden Akteure die auffälligsten auf dem Feld – mit dem besseren Ende für den Gast vom Tabellenvierten SG Schozach-Bottwartal.

TSV Schmiden: Maximilian Baldreich (1), David – Hellerich (7), Junker (7), Acker (6/3), Stump (4), Büchte (4/1), Klenk (3), Müller (3), Lehmkühler (1), Fabian Baldreich, Bürkle, Crone.

erstellt von Maximilian Hamm von der Fellbacher Zeitung